T O P I C :
Maximierung der
Überlebenswahrscheinlichkeit der Spezies Homo
Sapiens.
--------- RazorBlade ™
---------
ABSTIMMUNG + KLIMAKLAGE
[ beschwerde_klage_intro.html
]
----- Klimanotstand & Co. -----
¡! UNSORTED DATA ¿?
= +
LAW & ORDER + Don Francesco +
= + REGLAS de CATHOLICA +
= Ein paar Daten für Hildegard und
ihre Briefe an den zukünftigen Papst.
+ Für dieses daraus resultierende
"philosophisch-theologische Glatteis" ?!
= Da gibt es natürlich auch als Hilfestellung den
kleinen 'Sandstreuer' . . .
+ BILDER aus dem
Buch H v B . . .
WORK IN PROGRESS FORTSCHRITTLICHE ARBEIT
REGLAS de CATHOLICA PARTE III + PARTE
I + PARTE
II
ARBEIT. MACHT. SINN.
Wertvoll Arbeiten : Menschenwürdig statt prekär !
Das Thema „Arbeit“ in all ihren Formen ist in der
christlichen Soziallehre ein zentraler Gedanke.
Wertvolle Arbeit ist Ausdruck der Wertschätzung des
Arbeitens und Lebens. Wir setzen uns ein für Gerechtigkeit,
damit Arbeit für jede und jeden, für die Gemeinschaft und
Gesellschaft sowie kommende Generationen „wertvoll“ ist!
[
https://www.kab.de/arbeit/prekaere-arbeit
]
Die weltweite Verteilung der Macht und die geltenden
Herrschaftsverhältnisse sind ungerecht – um sie zu
überwinden, brauchen wir die Globalisierung der
Gerechtigkeit. Die Lohnarbeitsverhältnisse werden immer
prekärer. Sie sind häufig ungeschützt, schlecht entlohnt
und bieten einzelnen Menschen keine Perspektive für ihre
Zukunft. Unser Ziel: menschenunwürdige Arbeit abzuschaffen.
Papst Franziskus in "Fratelli tutti":
„Die Zerbrechlichkeit der weltweiten Systeme angesichts der
Pandemie hat gezeigt, dass nicht alles durch den freien
Markt gelöst werden kann und dass – über die
Rehabilitierung einer gesunden Politik hinaus, die nicht dem
Diktat der Finanzwelt unterworfen ist – wir die
Menschenwürde wieder in den Mittelpunkt stellen müssen.
Auf diesem Grundpfeiler müssen die sozialen Alternativen
erbaut sein, die wir brauchen.“
Prekäre Arbeit entsteht nicht zufällig, sie ist eine
direkte Folge unseres ungerechten Wirtschaftssystems. Die
Ungerechtigkeiten sind in der Struktur der kapitalistischen
Wirtschaftsweise „eingeschrieben“, auch die Verteilung von
Reichtum, Macht und Einfluss in unserer Gesellschaft ist
nicht gerecht. Da im Kapitalismus nicht der Mensch das Maß
des Möglichen und Sinnvollen ist, führt die technologische
Entwicklung nicht zur Entlastung der Arbeitenden, sondern zu
einer Verdichtung und Beschleunigung von Arbeit. Es geht
darum, mehr Profit für wenige zu erwirtschaften. Für die
arbeitenden Frauen und Männer steigt damit jeden Tag der
Druck, sich anzupassen und sich auf ständige Veränderungen
einzustellen.
Die Arbeitskraft wird heute als Produktionsfaktor angesehen
– leblos, entmenschlicht. Das widerspricht den Forderungen
der kirchlichen Soziallehre und steht im Gegensatz zur
unverletzlichen Würde des Einzelnen.
Prekäre Arbeit, die in Deutschland insbesondere durch die
neoliberale Politik der letzten Jahrzehnte stark zugenommen
hat, nimmt vielen Menschen die Chance auf gerechteren Lohn,
soziale Absicherung und die soziale Anerkennung.
Eine „Globalisierung der menschenwürdigen Arbeit“ ist
angesichts der zunehmenden weltweiten Spaltung notwendiger
als je zuvor. Denn wie Papst Franziskus es formuliert: „Jede
Ungerechtigkeit, die einem Menschen, der arbeitet, angetan
wird, (tritt) die Menschenwürde mit Füßen.“
Deshalb darf ein Wachstum, das weiterhin auf der Ausbeutung
der menschlichen Arbeitskraft, auf prekärer Beschäftigung
und Ausgrenzung beruht, nicht länger hingenommen werden. Wir
müssen jetzt die Chance nutzen, um die Weltwirtschaft fair
und gerecht zu gestalten. Das Herzstück dieser
Weltwirtschaft muss die menschenwürdige Arbeit sein. Wir
müssen Wachstum und Arbeit für alle „wertvoll“ machen!
Die erste Grundlage für den Wert der Arbeit der Mensch
selbst ist. Hiermit verbindet sich sogleich eine sehr
wichtige Schlußfolgerung ethischer Natur: So wahr es auch
ist, daß der Mensch zur Arbeit bestimmt und berufen ist, so
ist doch in erster Linie die Arbeit für den Menschen da und
nicht der Mensch für die Arbeit. (Laborem exercens)
Kurz gesagt: Prekäre Arbeit grenzt aus durch schlechte
Entlohnung, fehlende Rechte, ungenügende
Mitbestimmungsmöglichkeiten und mangelnde Teilhabe an der
Gesellschaft. Prekäre Arbeitsverhältnisse sind
unsolidarisch, ungerecht, menschenunwürdig und nicht
nachhaltig. Sie sind unchristlich. Sie müssen bekämpft und
abgeschafft werden! Die KAB bewertet alle Einzelmaßnahmen
auch auf dem Hintergrund, ob sie eine kapitalistische
Wirtschaftsordnung überwinden, die alle Tätigkeit nur nach
der finanziellen Rendite bewertet. Die Maßnahmen müssen
also zu einer Tätigkeitsgesellschaft führen, in der
„Arbeit“ nicht auf Erwerbsarbeit reduziert wird, sondern in
der auch die gemeinwohlorientierte und die Privatarbeit
ebenbürtig als Mitarbeit am Schöpfungswerk Gottes gelten.
Katholische Soziallehre als „normativer Kompass“ im
Gestrüpp von Fakten und alternativen Fakten
[
https://www.kab.de/fileadmin/user_upload/kab_de/Downloads_pdf/was_tun.pdf
]
Organisation des Rechtsschutzes– Ansprechpartner
Rechtsschutz
[
https://www.kab.de/fileadmin/user_upload/kab_de/Fotos/Themen/rechtsschutz/Aktuell_-_Organisation_und_Ansprechpartner_Rechtsschutz__Stand_06.10.22.pdf
]
: Dokumente zur Katholischen Soziallehre :
[
https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/dokumentezursoziallehre
]
Einleitung in die Katholische Soziallehre
Inhalt:
Was ist Katholische Soziallehre?
"Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle
haben." (Joh 10,10)
Was auf den ersten Blick vielleicht allzu vertraut, allzu
fromm oder allzu theoretisch klingt, birgt aus
sozialethisch-politischer Perspektive betrachtet einiges an
Sprengstoff. Alle Menschen sind hier und jetzt (und nicht
erst im Jenseits) zu einem „Leben in Fülle“ berufen: Damit
ist zwar nicht ein Leben in Luxus gemeint, aber auch nicht
irgendein Leben und schon gar nicht bloßes Überleben. Es
geht um ein Leben in Würde, Gerechtigkeit und Frieden, in
dem ein Mensch seine ganz persönlichen Potentiale und
Fähigkeiten entfalten und sie zum Wohl seiner Selbst und der
Gemeinschaft, in der er lebt, einsetzen kann. Diese
befreiende und heilende Zusage Jesu zu vermitteln, ist die
zentrale Aufgabe der Kirche. Und da Leben in Fülle das gute
Leben im umfassenden Sinn, also den ganzen Menschen in
seiner leib-seelischen Verfasstheit und seine
Lebensverhältnisse meint, bleibt die kirchliche
Verkündigung, will sie glaubhaft sein, nicht beim Reden
stehen, sondern sucht das verheißene Heil auch (ansatzhaft)
erfahrbar zu machen.
Sozialverkündigung oder Soziallehre im umfassenden Sinn
meint deshalb sowohl ein Moment kirchlicher Praxis als auch
die Reflexion dieser Praxis in der Theologie. Sie geschieht
im Zusammenspiel zwischen der „kirchlichen Basis“
(Gemeinden, Initiativen, Bewegungen), dem Lehramt und der
christlichen Sozialethik als theologischer Wissenschaft. Sie
alle leisten mit ihren je spezifischen Kompetenzen einen
unverzichtbaren Beitrag in diesem Gefüge. Theorie und Praxis
der sozialen Verantwortung sind dabei untrennbar miteinander
verwoben: In der Praxis zeigen sich Fragen, Probleme,
Herausforderungen – und im Blick auf die Praxis ist nach
Lösungen zu suchen, weshalb Lehramt und wissenschaftliche
Theologie ihre Analysen und Lösungen nur in enger
Rückbindung an diese Praxis punktgenau erarbeiten können.
Im engeren Sinn versteht man unter „Soziallehre der Kirche“
im katholischen Bereich einen Kernbestand von Texten, die
aus dem Bemühen um soziale Orientierungen auf der Basis des
christlichen Verständnisses von Welt und Mensch erwachsen
sind. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, nehmen
diese lehramtlichen Texte der Konzilien, der Päpste und der
Bischöfe Stellung zu verschiedenen gesellschaftlichen,
sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Themen und
finden Ergänzung durch Äußerungen anderer Akteure, besonders
von verschiedenen Organisationen der Kirchenbasis. Wichtig
ist hierbei die Einsicht, „dass eine situations- und
sachgerechte Stellungnahme zu den weltweit höchst
vielschichtigen und unterschiedlichen gesellschaftlichen
Problemen nicht primär ‚von oben‘, vom gesamtkirchlichen
Lehramt kommen kann, sondern dass diesbezüglich in erster
Linie die Kompetenzen ‚vor Ort‘ gefordert und gefragt sind.
[…] Dort müssen in Zusammenarbeit mit allen möglichen
kompetenten Partnern Probleme erkannt und analysiert sowie
Lösungswege gesucht werden.“ (1)
1) Heimbach-Steins, Marianne. Kirchliche Sozialverkündigung
– Orientierungshilfen zu den Dokumenten. In:
Heimbach-Steins, Marianne (Hg.): Christliche Sozialethik.
Ein Lehrbuch. Bd. 1. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
2004, 200-219, hier 208; Vgl. Paul VI in Octagesima
adveniens 4.
[
https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/einleitungsoziallehre/article/124916.html
]
Geschichte und Meilensteine der Katholischen Soziallehre
Aus der Berufung zu einem Leben in Fülle (in Würde,
Gerechtigkeit und Frieden) für alle Menschen folgt für die
Christen ein Auftrag zur aktiven Nächstenliebe und Diakonie
(von griech. diakonia „Dienst“). Dieses Engagement für
andere, vor allem Menschen in physischen, sozialen oder
seelischen Notlagen, wurde in der Geschichte der Kirche auf
sehr unterschiedliche Weise realisiert. Mit Ingeborg Gabriel
lassen sich drei Phasen unterscheiden: (2)
In den frühchristlichen Gemeinden lag der Schwerpunkt auf
der Hilfe für notleidende Gemeindemitglieder und der
Überwindung binnenkirchlicher Armut, also vor allem um
karitative Unterstützung für Mitglaubende.
Als das Christentum unter Kaiser Konstantin zur
Staatsreligion wurde, bedeutete das – neben einer weniger
ruhmreichen Geschichte der kirchlichen Versuchung zur Macht
– auch einen beachtlichen Aufbau karitativer Hilfswerke und
Einrichtungen für Arme und Kranke vor allem durch
Ordensgemeinschaften und geistliche Laienbewegungen.
Die dritte Phase begann im 19. Jahrhundert, als staatliche
Wohlfahrtsinstitutionen begannen, einen Teil jener Aufgaben
zu übernehmen, die ehemals die kirchliche Caritas geleistet
hatte und erste christlich-soziale Bewegungen entstanden,
welche die neuen demokratischen Freiheiten nutzten, um
entsprechenden politischen Einfluss auszuüben.
Ende des 19. Jahrhunderts bedingte die angesichts der
Industrialisierung immer brisanter werdende Soziale Frage
die Entwicklung einer eigenständigen Soziallehre, welche die
soziale Verantwortung der Kirche in allen Bereichen der
Gesellschaft betont. Angesichts der Auswirkungen der
industriellen Revolution und des Elends der Arbeiterschaft
der brisanten sozialen Lage in vielen europäischen Städten
verfasste Papst Leo XIII. 1891 die als „Mutter aller
Sozialenzykliken“ bezeichnete Enzyklika Rerum novarum (RN).
Seither folgten, meist in den entsprechenden
Jubiläumsjahren, manchmal aus aktuellem Anlass auch
dazwischen, weitere Sozialenzykliken und universalkirchliche
Dokumente mit verschiedenen Akzent- und
Schwerpunktsetzungen: (3)
1931 Quadragesimo anno (QA) von Pius XI.
(Auseinandersetzung mit den totalitären Ideologien, Betonung
des Subsidiaritätsprinzips)
1961 Mater et magistra (MM) von Johannes
XXIII. (Internationalisierung der „Sozialen Frage“, erstmals
Auseinandersetzung mit der Frage der Entwicklung und der
Landwirtschaftsproblematik, Betonung des
Solidaritätsprinzips)
1963 Pacem in terris (PT) von Johannes
XXIII (Friedensthematik, „Menschenrechtscharta“, Adressaten
sind erstmals „alle Menschen guten Willens“)
1965 Gaudium et spes (GS), keine
Enzyklika, sondern eine Konzilsdokument
(Pastoralkonstitution), mit dem Fokus auf dem Bemühen, „die
Zeichen der Zeit“ zu erkennen und sie im Licht des
Evangeliums zu deuten (GS 4). Der erste Abschnitt bringt
eine theologische und ethische Analyse der gegenwärtigen
Weltsituation, im zweiten Abschnitt werden verschiedene
Lebensbereiche auf ihre ethischen Implikationen hin
untersucht (Ehe und Familie, Kultur, Politik, Wirtschaft,
internationale Friedensordnung)
1967 Populorum progressio (PP) von Paul
VI. (Fragen der internationalen Entwicklung, Entwicklung als
neuer Name für Friede)
1971 Octogesima adveniens (OA), ein
apostolisches Schreiben von Paul VI. (Sehen - Urteilen –
Handeln, um ungerechte Situationen zu verändern, Rolle der
Ortskirchen, Urbanisierung)
1981 Laborem exercens (LE) von Johannes
Paul II. über die Arbeit als Kernpunkt der „Sozialen Frage“
mit einem klaren Vorzug der Arbeit vor dem Kapital und
Ansätzen einer Theologie und Spiritualität der Arbeit.
1987 Sollicitudo rei socialis (SRS) von
Johannes Paul II. mit Schwerpunkten auf der globalen
Entwicklungsproblematik, einer Kritik am
Fortschrittsoptimismus, dem Modell „wahrer Entwicklung“, der
Option für die Armen und der Einführung des Terminus
„Strukturen der Sünde“
1991 Centesimus annus (CA) von Johannes
Paul II zur „Sozialen Frage“ nach dem Zusammenbruch des
„realen Sozialismus“ und einer Option für sozial und
ökologisch verträgliche, demokratische Marktwirtschaft
2009 Caritas in veritate von Benedikt
XVI. (die Wirtschafts- und Finanzkrise als Chance für ein
radikales Umdenken verstanden und Möglichkeiten einer
positiven Entwicklung der Globalisierung im Sinne einer
Kultur der Liebe)
2) Vgl. Gabriel, Ingeborg. Grundzüge und Positionen
katholischer Sozialethik. In: Gabriel, Ingeborg, Papaderos,
Alexandros K., Körtner, Ulrich H. J.: Perspektiven
ökumenischer Sozialethik. Der Auftrag der Kirchen im
größeren Europa (2. Auflage).Matthias-Grünewald-Verlag der
Schwabenverlag AG, Ostfildern 2006, 127 – 226, hier 167ff.
3) Vgl. Heimbach-Steins, Marianne. Kirchliche
Sozialverkündigung – Orientierungshilfen zu den Dokumenten.
In: Heimbach-Steins, Marianne (Hg.): Christliche
Sozialethik. Ein Lehrbuch. Bd. 1. Verlag Friedrich Pustet,
Regensburg 2004, 200-219, hier 213-218.
[
https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/einleitungsoziallehre/article/124917.html
]
Die Leitprinzipien der Katholischen Soziallehre
1. Personalität
Das Personalitätsprinzip umschreibt die Überzeugung, dass
die menschliche Person Ebenbild Gottes und als solches
„Träger, Schöpfer und Ziel“ (MM 219) aller sozialen,
politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Aktivität ist und sein soll. Der Mensch mit seinen
spezifischen Bedürfnissen, Sehnsüchten, Talenten und
Fähigkeiten „bildet demnach den obersten Maßstab für das
individuelle Handeln, ebenso wie für Institutionen und
Gesetze“ . Gleichheit, Freiheit, Sozialität und
Schuldfähigkeit bilden dabei wesentliche Wesensmerkmale des
Menschen.
2. Solidarität
Als animal sociale ist der Mensch ein Lebewesen, das auf
soziale Kooperation angewiesen und ausgerichtet ist. Der
einzelne braucht die Gemeinschaft, wie diese umgekehrt auch
auf den Beitrag des einzelnen angewiesen ist. In diesem Sinn
meint Solidarität „eine wechselseitige
Beistandsverpflichtung nach dem Motto ‚einer für alle, alle
für einen‘“ .
3. Subsidiarität
Das Subsidiaritätsprinzip ist ein dezentralisierendes und
Macht begrenzendes Prinzip und besagt: Die übergeordnete
Instanz darf nicht an sich reißen, was der Einzelne oder die
untergeordnete Instanz leisten kann, sie soll aber dort
unterstützen, wo der einzelne bzw. die kleinere Einheit die
notwendige Leistung nicht selbst erbringen kann. „Das
bedeutet, dass es Aufgabe des Staates ist, den Einzelnen,
die Familie und die zivilgesellschaftlichen Institutionen
(untergeordnete Gemeinwesen) zu unterstützen, sollte dies
nötig sein, nicht aber sie ‚zerschlagen und aufsaugen‘, d.h.
ihre Kompetenzen an sich ziehen.“
4. Gemeinwohl
Das Prinzip des Gemeinwohls benennt das Verhältnis zwischen
Individuum und Gemeinschaft bzw. Gesellschaft. Aufgabe des
Staates ist es, Rahmenbedingungen herzustellen, innerhalb
derer sich das Miteinander der einzelnen und Gruppen zum
Wohl des Ganzen entfalten kann. Ziel ist dabei die
Erhaltung, Entfaltung und Vollendung der menschlichen
Person. „Organisatorisch bezeichnet das Gemeinwohl die
‚Gesamtheit jener Bedingungen des sozialen Lebens, unter
denen die Menschen ihre eigene Vervollkommnung in größerer
Fülle und Freiheit erlangen können, und besteht besonders in
der Wahrung der Rechte und Pflichten der menschlichen
Person.‘ (DH 6, MM 65) […] Inhaltlich bezieht sich der
Gemeinwohlbegriff auf die Werte und Ziele, die die Politik
im Sinne von Gerechtigkeitsvorstellungen leiten und auf die
Zukunft hin ausrichten sollen.“
5. Nachhaltigkeit
Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist angesichts negativer
Folgen der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung
sowie eines massiv ressourcenverbrauchenden Lebensstils
verstärkt ins Bewusstsein getreten. Es bezeichnet den
„Einsatz für gerechte Lebensbedingungen und einen schonenden
Umgang mit der Natur auf Zukunft hin“ (Ökumenisches
Sozialwort 2003, 289), und verbindet so das Anliegen
globaler und intergenerationeller Gerechtigkeit mit dem
Anliegen, die natürlichen Lebensgrundlagen und die Natur als
Eigenwert zu schützen.
Hilfreiche Fragen zu Erschließung und Verständnis
lehramtlicher Texte Folgende Fragen (formuliert in Anlehnung
an Marianne Heimbach-Steins ) können dabei helfen, einen
angemessenen Zugang zu den Texten der katholischen
Soziallehre zu gewinnen. So gelesen erweisen sie sich
weniger als starres „Lehrgebäude“, sondern als lebendiger,
durchaus spannungsvoller Traditionszusammenhang.
Absender und Perspektive: Wer ist der
kirchliche Absender eines Textes (Papst, Bischofskonferenz,
Bischof, Verbände oder Gremien etc.)? Lässt sich
feststellen, wer den Text vorbereitet / erarbeitet hat? Um
welche Textart handelt es sich (Enzyklika, Instructio, etc.)
Aus welcher Perspektive spricht der Text (römisch,
eurozentrisch, Dritte-Welt etc.)?
Entstehungsprozess und Struktur: Wie ist
das Dokument entstanden, um welche Positionen wurde
vielleicht gerungen? Gibt es Brüche, Wiederholungen,
Widersprüche?
Kontext: Was ist der kirchliche,
politische, ökonomische Kontext, aus dem heraus bzw. auf den
hin ein Dokument verfasst wurde?
Adressaten: Wen spricht der Text an (nur
innerkirchlich – auch außerkirchlich, spezifische Gruppen)?
Themenfeld: Mit welchen Fragen und
Problemen setzt sich der Text zentral auseinander?
Stil: Ist die Argumentationsweise des
Textes problembezogen, ethisch, theologisch? Dominiert die
sachliche Auseinandersetzung oder handelt es sich um einen
predigthaften, zum Handeln auffordernden Text?
Rezeption: Wie wurde der Text rezipiert?
Was wurde weitergeführt / wieder aufgenommen, was fand wenig
Beachtung?
Verwendete Literatur:
Gabriel, Ingeborg, Papaderos, Alexandros
K., Körtner, Ulrich H. J.: Perspektiven ökumenischer
Sozialethik. Der Auftrag der Kirchen im größeren Europa (2.
Auflage).Matthias-Grünewald-Verlag der Schwabenverlag AG,
Ostfildern 2006.
Heimbach-Steins, Marianne (Hg.):
Christliche Sozialethik. Ein Lehrbuch. Bd. 1. Verlag
Friedrich Pustet, Regensburg 2004.
[
https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/einleitungsoziallehre/article/124918.html
]
Weiterführende Informationen zur
Katholischen Soziallehre
Vatikan, nationale Bischofskonferenzen
weitere deutschsprachige Websites zur Katholischen
Soziallehre
weitere interessante Links
[
https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/einleitungsoziallehre/article/124919.html
]
Das Online-Kompendium der Katholischen
Soziallehre . . .
Das Sozialkompendium bietet die erste Zusammenschau der
Soziallehre der katholischen Kirche und ist damit ein
wichtiges Vermächtnis Johannes Pauls II., der mit seinen
Sozialrundschreiben die Weiterentwicklung der katholischen
Soziallehre selbst maßgeblich befördert hat. 1999
veranlasste Papst Johannes Paul II. die Erarbeitung einer
autorisierten Zusammenfassung (auf Latein Compendium) der
katholischen Soziallehre mit dem Ziel, Christinnen und
Christen in ihrem sozialen Engagement zu stärken. Das
Dokument will ein Instrument für moralisches Urteilen, eine
Orientierungshilfe zum sozialen Engagement und eine Anregung
zum Dialog sein.
[
https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/kompendium
]
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
Kapitel 1 DER PLAN DER LIEBE GOTTES FÜR DIE MENSCHHEIT
Kapitel 2 DIE SENDUNG DER KIRCHE UND DIE SOZIALLEHRE
Kapitel 3 DIE MENSCHLICHE PERSON UND IHRE RECHTE
Kapitel 4 DIE PRINZIPIEN DER SOZIALLEHRE DER KIRCHE
Kapitel 5 DIE FAMILIE: LEBENSZELLE DER GESELLSCHAFT
Kapitel
6 DIE MENSCHLICHE ARBEIT
Kapitel 7 DAS WIRTSCHAFTSLEBEN
Kapitel
8 DIE POLITISCHE GEMEINSCHAFT
Kapitel
9 DIE INTERNATIONALE GEMEINSCHAFT
Kapitel
10 DIE UMWELT BEWAHREN
Kapitel
11 DIE FÖRDERUNG DES FRIEDENS
Kapitel
12 SOZIALLEHRE UND KIRCHLICHES HANDELN
SCHLUSS
SACHREGISTER
] PDF [
https://www.iupax.at/dl/lsppJmoJmMMJqx4KJKJmMJMnMM/Kompendium_der_Soziallehre_pdf
]