--------RazorBlade ™ ---------
ABSTIMMUNG + KLIMAKLAGE
----Klimanotstand & Co. -----
----------citiZENnet -----------

Hallo Mensch hier auf dem Planeten Gaia !
Sehr geehrte und natürlich allseits verehrte Damen und Herren . . .
Hier geht es alleine um Worte ...
Habe ich dir schon erzählt, dass Mensch in diesem seinem [ ~ oder ihrem ] Leben mit seinen [ ~ optional ihren ] eigenen Worten gemessen und gewogen, also gewissermaßen gewertet und dann bewertet, wird.
Nein ?! Naja. Jetzt weißt du es ja . . .
UND JA ! ICH BIN BEI " WORTEN & WERTEN " . . .
BUCHPROJEKT : Leere & Lehre der Worte und Werte :

EINLEITUNG
KLAGE ( Hinweis )
KIRCHE ( - - - - )
POLITIK und so !
Mit der Ungleichheit leben
Friedrich A. von Hayek
Yoshihiro Francis Fukuyama
Katholische Soziallehre
Rerum novarum (Papst Leo XIII., 1891)
Quadragesimo anno (Papst Pius XI., 1931)
Mater et magistra (Papst Johannes XXXIII., 1961)
Laborem exercens (Papst Johannes Paul II., 1981)

¡! UNSORTED DATA ¿?
o • (••) • o
¿ LIKΞD I T ?
¡ THΞN TΛKΞ ΛLSʘ Λ LʘʘK ΛT MY ʘTHΞɌ SCIΞNCΞ, NΛTURΞ, HISTʘɌY ΛND MYSTΞɌIʘUS TΛLΞS !
: THIS DATA : D:\0NLINE\000_HUMAN\book\economy_church_unsorted.html :


UND ? + !

¡! Bist du mit deinen Überlegungen schon auf den Punkt gekommen ¿?

Hrrrgh !

Von diesem Wikinger an einem lieblichen Gestade in der Normandie nachmittags um ½ 4 habe ich dir schon erzählt ? + !

  • : D E :

    Konfuzius. Chinesischer Philosoph und Staatsmann (551 v. Chr. 479 v. Chr.)

    „Wenn die Worte nicht stimmen, stimmen die Begriffe nicht.

    Wenn die Begriffe nicht stimmen, wird die Vernunft verwirrt.

    Wenn die Vernunft verwirrt ist, gerät das Volk in Unruhe.

    Wenn das Volk unruhig wird, gerät die Gesellschaft in Unordnung.

    Wenn die Gesellschaft in Unordnung gerät, ist der Staat in Gefahr. “

    Das ist aus dem 13. Buch der Gespräche zwischen Konfuzius und Lunyu. Im 3. Kapitel geht es um Staatsregierung und da im dritten Abschnitt um die Richtigstellung der Begriffe …

    Etwas anders übersetzt [ chinesische Schriftzeichen haben eine sehr vielschichtige Bedeutung ] kann man es auch so interpretieren : » Wenn die Begriffe nicht richtig sind, so stimmen die Worte nicht; stimmen die Worte nicht, so kommen die Werke nicht zustande; kommen die Werke nicht zustande, so gedeiht Moral und Kunst nicht; gedeiht Moral und Kunst nicht, so treffen die Strafen nicht; treffen die Strafen nicht, so weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Darum sorge der Edle, dass er seine Begriffe unter allen Umständen zu Worte bringen kann und seine Worte unter allen Umständen zu Taten machen kann. Der Edle duldet nicht, dass in seinen Worten irgend etwas in Unordnung ist. Das ist es, worauf alles ankommt.«

    ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

    Der so bezeichnete "Klimawandel", nebst den sonstigen Auswirkungen einer globalisierten Wirtschaftsordnung, wirft eine Reihe fundamentaler ethischer Fragen auf. Von Moral und anderen menschlichen Werten will ich da erst gar nicht anfangen !
Nur eine relative, wohlhabende Minderheit der Menschen auf dem Planeten hat maßgeblich den Klimawandel verursacht. Während dessen sind die ärmeren Menschen und Nationen dieser Welt den katastrophalen Folgen des Klimawandels schon Heute stärker und häufig schutzlos ausgesetzt.  Die Lebensumstände von 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen sind durch die Klimakatastrophe bereits jetzt „hochgradig gefährdet“ (IPCC, Weltklimarat). Jeden Tag sterben bis zu 150 Tier und Pflanzenarten aus. Und das ist wirklich noch eine sehr zaghafte Schätzung der gegenwärtigen Realität.
Die klimawissenschaftlichen Erkenntnisse über den Zustand der Schöpfung Gottes sind erschütternd, die Konsequenzen, insbesondere für den Globalen Süden, desaströs.
Diese sich rasch entwickelnde Notlage fordert von uns Allen in Eindeutigkeit ein energisches und konsequentes Handeln.
Die notwendige Umgestaltung der globalen Wirtschaftssysteme erfordert eine Umverteilung wirtschaftlicher Ressourcen, zum Beispiel weg von einer zentralisierten fossilen Energiewirtschaft unter der Hoheitsgewalt einiger weniger Konzerne hin zu dezentraleren, partizipativeren Strukturen auf Basis erneuerbarer Energien.
Der Klimawandel ist in vollem Gang, immer wieder gibt es aber Ausflüchte, sich ihm nicht zu stellen ( zB Corona oder mal wieder eine Finanzkrise ) oder nur Teilbereiche anzugehen ( statt Wachstum jetzt "Grünes Wachstum" ).
Schaut man, wer aufgrund gedankenloser Ausbeutung bislang am meisten zum Klimawandel beigetragen hat, kann man nicht von einer "gemeinsamen Verantwortung" sprechen, wie es etwa der Fall wäre, wenn aus dem Weltall ein Meteorit auf der Erde einschlagen würde. So, wie der Klimawandel sich geschichtlich entwickelt hat und heute auswirkt, handelt es sich um ein Gerechtigkeitsproblem mit einer klaren Verantwortung bei reichen Privatpersonen, Konzernen und Ländern.
Auch ist zu befürchten, dass der so benannte 'Klimawandel' diese Ungerechtigkeit weiter verstärkten wird !

Papst Franziskus sprach sich vor diesem Hintergrund unzweideutig für eine “Wirtschaft, die nicht tötet,” aus.
Es gibt dazu auch natürlich entsprechende Presseverlautbarungen seitens der evangelischen Kirche und anderer religiöser Gruppierungen ! Also die gibt es wirklich massenhaft. Und auch schon seit Jahrzehnten !

Nur was geschieht ?!
Folgen diesen wohlkingenden Worten auch entsprechende Taten. Also energisches Tun ?
Nein. Eigentlich nicht . . .



Die am 15. Mai 1931 in der katholischen Kirche unter Papst Pius XI. erschienene 'Enzyklika Quadragesimo anno' übernahm wesentliche sozialphilosophische Grundgedanken des so bezeichneten 'Solidarismus' . . .
Am deutlichsten zeigte sich dies in den Abschnitten über die Individual und Sozialnatur des Eigentums und der Arbeit. Die Leugnung der Sozialfunktion des Eigentums führe zum Individualismus, die Verkennung seiner Individualfunktion treibe zum Kollektivismus, worunter der Sozialismus verstanden wurde. Das Gleiche gelte für die Arbeit und das Wirtschaften überhaupt. Die Enzyklika bejahte grundsätzlich den Kapitalismus als technisch-organisatorisches Wirtschaftssystem und erkannte den Lohnvertrag als eine sittlich erlaubte Form des Zusammenwirkens von Kapital und Arbeit an.
Gleichzeitig verwarf sie aber einen aktuell ausbeuterischen Kapitalismus, die Machtzusammenballung in den Händen einzelner Manager, die Selbstaufhebung des Wettbewerbs und den „Imperialismus des internationalen Finanzkapitals“.
Diese Missstände im Kapitalismus erschwerten es vielen Menschen, „ihr ewiges Heil zu wirken“, weshalb die Enzyklika eine verstärkte, auf Mitbesitz beruhende Mitbestimmung der Lohnarbeiterschaft forderte. Ebenso wie den Kapitalismus kritisierte das Rundschreiben auch den Sozialismus, da „schärfster Klassenkampf und äußerste Eigentumsfeindlichkeit“ zu seinen Hauptzielen gehörten. Noch schwerer wiege, dass er nichts von dem über die irdische Gesellschaft hinausreichenden Ziel des Menschen wisse, in der Gesellschaft lediglich eine „Nutzveranstaltung“ sehe und das Gut der Freiheit „in restloser Unterordnung unter die Sachnotwendigkeiten der absolut rationalsten Gütererzeugung“ opfere.
Zugrunde gelegt ist die deutsche Übersetzung nach : Bundesverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (Hrsg.): Texte zur katholischen Soziallehre Die sozialen Rundschreiben der Päpste und andere kirchliche Dokumente. Mit Einführungen von Oswald von Nell-Breuning SJ und Johannes Schasching SJ. Ketteler-Verlag, Köln 1992 ISBN 3-927494-01-1 / Butzon & Bercker, Kevelaer 1992, ISBN 3-7666-9789-7
Und nicht vergessen oder gar verdrängen : 1931 !
Diese hochoffiziellen Äußerungen von Papst Pius XI » eines aktuell ausbeuterischen Kapitalismus, die Machtzusammenballung in den Händen einzelner Manager, die Selbstaufhebung des Wettbewerbs « und dieser » Imperialismus des internationalen Finanzkapitals waren aus dem Jahr 1931 !
Damals gab es die Ausuferungen eines von neoliberaler Gesinnung geprägten globalisierten Konzernkapitalismus noch nicht. Auch kein Internet oder gar eines dieser putzigen kleinen Smartphone. Es gab auch noch keinen 'Klimawandel' und die damit einhergehenden sozialen und politischen Herausforderungen !

Übrigens ...
Das war ein Auszug aus : http://www.erwerbslosenverband.org/klage/landessozialgericht_20220826_beschwerde_klage.html :

Das ist Alles bekannt.
Das ist seit Jahrzehnten Alles und insbesondere den "Entscheidern" bekannt . . .
Ebenso wie dieser so benannte 'Klimanotstand', welcher schon 2019 vom EU-Parlament als 'Klimanotstand' postuliert wurde.


Populorum Progressio die umstrittene Enzyklika: Der Papst schockiert die alte Welt
2. Juni 1967, 8:00 Uhr
https://www.zeit.de/1967/22/der-papst-schockiert-die-alte-welt

http://library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1968/1968-03-a-171.pdf

Am Palmsonntag 1937 verlasen Pfarrer in ganz Deutschland die Enzyklika "Mit brennender Sorge". In dem von Pius XI. (1922-1939) am 14. März unterzeichneten Lehrschreiben hörten die Deutschen erstmals eine klare kirchliche Absage an das Nazi-Regime.

    „Es besteht die Gefahr, dass sich eine radikale kapitalistische Ideologie breitmacht“
    Zitat: Johannes Paul II. in "Centesimus annus (1. Mai 1991) " 

In der Enzyklika "Centesimus annus" von 1991 hatte Johannes Paul II. (1978-2005) die katholische Soziallehre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und mit der Demokratisierung in Mittelund Osteuropa fortgeschrieben. Darin rechnete er mit dem Marxismus ab, wandte sich zugleich aber auch gegen einen ungezügelten Kapitalismus. Stattdessen plädierte er für eine Gesellschaft, die in einem demokratischen Rahmen Menschenrechte und Menschenwürde achtet und die die positive Rolle von Unternehmen, Markt und Privateigentum anerkennt. Zugleich sollte sie die wirtschaftliche Freiheit in eine feste Rechtsordnung einbinden und dem Gemeinwohl Rechnung tragen.
"Rerum novarum" ("Über die neuen Dinge") ist 1891 das erste päpstliche Rundschreiben von Papst Leo XIII. (1878-1903) zur Arbeiterfrage und das grundlegende Dokument der katholischen Soziallehre. Verfasst vor dem Hintergrund der Industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts, setzt sich "Rerum novarum" auf neue Weise mit den sozialen Verwerfungen des Sozialismus und des Liberalismus auseinander.
Wenige Schlagworte haben die Katholische Soziallehre so sehr geprägt wie der Satz, dass "Entwicklung der neue Name für Frieden" sei. Festen Bestand hat bis heute auch das äußerst restriktive Ja zu Gewalt und Revolution nämlich im Fall der "eindeutigen und lange dauernden Gewaltherrschaft, die die Grundrechte der Person schwer verletzt und dem Gemeinwohl des Landes ernsten Schaden zufügt". Beide Aussagen stammen aus der Sozialenzyklika "Populorum progressio" (Über die Entwicklung der Völker), die Papst Paul VI. vor 50 Jahren, am 26. März 1967, vorlegte.
https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/salzkoerner/detail/40-Jahre-Populorum-Progressio--352x
Die Enzyklika begreift Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden als sich gegenseitig bedingende Faktoren und thematisiert damit die weltweit drängende "soziale Frage":
"Die zwischen den Völkern bestehenden übergroßen Unterschiede der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, wie auch der Lehrmeinungen, sind dazu angetan, Eifersucht und Uneinigkeit hervorzurufen und gefährden so immer wieder den Frieden. [...] Das Elend bekämpfen und der Ungerechtigkeit entgegentreten heißt nicht nur die äußeren Lebensverhältnisse bessern, sondern auch am geistigen und sittlichen Fortschritt aller arbeiten und damit zum Nutzen der Menschheit beitragen."
Paul VI. hat geradezu prophetisch ein wesentliches Zeichen seiner Zeit erkannt und die Herausforderung der Armutsbekämpfung unter den Bedingungen der Globalisierung formuliert. Die Enzyklika erkennt dabei eine dreifache moralische Pflicht der Menschen: "Diese Pflicht betrifft an erster Stelle die Begüterten. Sie wurzelt in der natürlichen und übernatürlichen Brüderlichkeit der Menschen, und zwar in dreifacher Hinsicht: zuerst in der Pflicht zur Solidarität, der Hilfe, die die reichen Völker den Entwicklungsländern leisten müssen; sodann in der Pflicht zur sozialen Gerechtigkeit, das, was an den Wirtschaftsbeziehungen zwischen den mächtigen und schwachen Völkern ungesund ist, abzustellen; endlich in der Pflicht zur Liebe zu allen, zur Schaffung einer menschlicheren Welt für alle, wo alle geben und empfangen können, ohne daß der Fortschritt der einen ein Hindernis für die Entwicklung der anderen ist."
Nicht zuletzt konnte die Enzyklika ihre große Bedeutung dadurch entfalten, dass sie auf eindringliche Weise die Verantwortlichen in Politik, Ökonomie und Gesellschaft sowie alle Menschen anspricht, sich konsequent für die Bekämpfung der Armut und für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt einzusetzen. Ein Ziel, das heute im Zeitalter der Millenniumsentwicklungsziele genau so aktuell ist.
https://www.katholisch.de/artikel/12759-entwicklung-ist-der-neue-name-fuer-frieden
"Populorum progressio" war das erste päpstliche Lehrschreiben, das sich ganz mit der internationalen Entwicklung befasst. Seine Analyse ist deutlich und bedrückend: "Heute ist darüber müssen sich alle klar sein die Soziale Frage weltweit geworden." Verlangt sei ein gerechter Ausgleich zwischen entwickelten und unterentwickelten Ländern. Es gebe einen "Skandal schreiender Ungerechtigkeit nicht nur im Besitz der Güter, sondern mehr noch in deren Gebrauch". Die Wirtschaft habe "ausschließlich dem Menschen zu dienen". Der "Überfluss der reichen Länder muss den ärmeren zustatten kommen".
Paul VI.: Von Entwicklung hängt die Zukunft der Zivilisation ab
Drei Pflichten schreibt der Papst in der Enzyklika fest: erstens zu Solidarität, zur Hilfe der reichen Völker für die Entwicklungsländer. Zweitens zu sozialer Gerechtigkeit, die abstellt, was an Wirtschaftsbeziehungen zwischen den mächtigen und schwachen Völkern ungesund ist. Drittens die "Pflicht zur Liebe zu allen, zur Schaffung einer menschlicheren Welt für alle, wo alle geben und empfangen können, ohne dass der Fortschritt der einen ein Hindernis für die Entwicklung der anderen ist". Von wirtschaftlicher Entwicklung und von der Teilhabe aller Menschen am sozialen und politischen Wachstum und an Bildung hänge die Zukunft der Zivilisation ab, betont Paul VI.
Klare Aussagen enthält das Schreiben zum Thema Privateigentum. Die Kirche lehne dies keinesfalls ab, aber es dürfe niemals zum Schaden des Gemeinwohls genutzt werden. Es gebe "für niemanden ein unbedingtes und unumschränktes Recht" auf privates Eigentum. Niemand dürfe seinen Überfluss ausschließlich sich selbst vorbehalten, wenn anderen das Notwendigste fehlt. Eine klare Absage an Kapitalflucht ins Ausland, wie es gerade von den aufstrebenden Eliten der jungen Staaten zum eigenen Nutzen praktiziert wird.
"Die Wirtschaft muss dem Menschen dienen"
Die Enzyklika stellt klar: Der Christ "kann kein System annehmen, dem eine materialistische und atheistische Philosophie zugrunde liegt". Ebenso entschieden wendet sie sich gegen einen ungehemmten Liberalismus, gegen Vorstellungen, wonach "der Profit der eigentliche Motor des wirtschaftlichen Fortschritts, der Wettbewerb das oberste Gesetz der Wirtschaft, das Eigentum an den Produktionsmitteln ein absolutes Recht, ohne Schranken, ohne entsprechende Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber darstellt". Man könne solchen Missbrauch nicht scharf genug verurteilen, und: "Noch einmal sei feierlich daran erinnert, dass die Wirtschaft ausschließlich dem Menschen zu dienen hat."
[ https://de.wikipedia.org/wiki/Populorum_progressio ]
[ https://de.wikipedia.org/wiki/Enzyklika#Sozialenzyklika ]
„Neben Gerechtigkeit und Frieden tritt heute auch die ökologische Dimension stärker ins Bewusstsein. Deshalb gilt es zu lernen, dass die Schöpfung und alles, was lebt, einen gottgewollten Eigenwert besitzen und nicht allein zum Nutzen des Menschen da sind. Der Ideologie eines grenzenlosen Wirtschaftswachstums durch willkürliche Ausbeutung der Natur ist die Ehrfurcht vor der und die Verantwortung für die Schöpfung entgegenzusetzen.“
Heinz Hödl, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission
[ Fragen ?! = Heinz Hödl 0043 660 60 44 189; h.hoedl@koo.at ]
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Während der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz 2017 fand ein Studientag „Schöpfungsverantwortung nach Laudato siʼ Umwelt und integrale Entwicklung als Aufgabe der Kirche“ statt. Als Arbeitsauftrag aus diesem Studientag wurden Handlungsempfehlungen für die Arbeit in den deutschen (Erz-)Diözesen entwickelt, die auf der Herbst-Vollversammlung 2018 verabschiedet wurden und jetzt als Arbeitshilfe vorliegen. Diese Arbeitshilfe „Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“ enthält zehn konkrete Empfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die Praxis in den Bistümern. Entsprechend dem Auftrag aus Papst Franziskus’ Enzyklika Laudato si’ werden dabei Aspekte des Umweltschutzes und der integralen Entwicklung des Menschen verbunden. Die Handlungsempfehlungen berühren Angelegenheiten der Pastoral, des diözesanen Verwaltungshandelns und des gesellschaftspolitischen Engagements.
: Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag :
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/schoepfungsverantwortung-kirchlicher-auftrag.html?dl_media=29231

Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen:
Ein Expertentext aus sozialethischer Perspektive zum Schutz des Bodens
Die Arbeitsgruppe für ökologische Fragen hat im Auftrag der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI) der Deutschen Bischofskonferenz einen Expertentext erarbeitet, der die Bedeutung der Böden für Mensch und Umwelt als wichtiges Thema christlicher Schöpfungsverantwortung darlegt.
Der Expertentext erläutert nicht nur den grundlegenden Beitrag, den die Böden zum Leben und für die Ökosysteme leisten, sondern zeigt auch die Gefährdung der Böden etwa durch Versiegelung, eine intensive landwirtschaftliche Nutzung oder belastende Konsumgewohnheiten und ihre Schutzwürdigkeit auf. Aus schöpfungstheologischer und sozialethischer, ökonomischer sowie rechtswissenschaftlicher Perspektive macht der Text die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bodennutzung deutlich. Schließlich werden Handlungsempfehlungen formuliert, die im Wesentlichen darauf zielen, für den Schutz des Bodens einzustehen, die Bodennutzung an Nachhaltigkeitskriterien zu binden und den Verlust an Boden zu stoppen.
Dass mit ökologischen Herausforderungen Fragen sozialer und intergenerationeller Gerechtigkeit verbunden sind, hat Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si’ Über die Sorge für das gemeinsame Haus eindrücklich dargelegt. Die Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen möchte mit der Veröffentlichung des Expertentextes „Der bedrohte Boden“ für eine stärker am Gemeinwohl und am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierte Bodennutzung sensibilisieren und einen Beitrag zur öffentlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema leisten.
: Der bedrohte Boden :
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/die-deutschen-bischoefe/kommissionen/der-bedrohte-boden.html?dl_media=24624

Papst Johannes Paul II.I Enzyklika EVANGELIUM VITAE über den Wert und die Unantastbarkeit
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/veroeffentlichungen/verlautbarungen/VE_120.pdf

Enzyklika LUMEN FIDEI von Papst Franziskus an die Bischöfe, an die Priester und Diakone, an die gottgeweihten Personen und an alle Christgläubigen über den Glauben.
Die erste Enzyklika von Papst Franziskus erscheint im Jahr des Glaubens. In diesem Lehrschreiben äußert sich der Heilige Vater erstmals in umfassender theologischer Weise und gibt gleichzeitig Impulse für ein Leben aus dem Glauben heraus.
Enzyklika LUMEN FIDEI von Papst Franziskus über den Glauben ...
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/verlautbarungen-apostolischen-stuhls/enzyklika-lumen-fidei-papst-franziskus-glauben.html?dl_media=19078
Die zweite Enzyklika von Papst Franziskus, „Laudato si' Über die Sorge für das gemeinsame Haus“, befasst sich mit aktuellen Fragen der Schöpfungstheologie, der Umwelt und Ökologie sowie des Klimawandels.
Enzyklika Laudato si' von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus ...
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/verlautbarungen-apostolischen-stuhls/enzyklika-laudato-si-papst-franziskus-sorge-gemeinsame-haus.html?dl_media=34572
Papst Franziskus : Enzyklika "Laudato si'" Originaltext -
https://www.misereor.de/fileadmin/user_upload/3.Mitmachen/Gemeinde___Gruppen/papst-enzyklika-laudato-si-originaltext.pdf
Am 4. Oktober 2020 hat Papst Franziskus die Enzyklika Fratelli tutti Über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft veröffentlicht. Zentrale Aussage des Papstes ist der Wunsch, einen Planeten zu haben, der allen Menschen Land, Heimat und Arbeit bietet. Die Enzyklika versteht sich als eindringlicher Appell für weltweite Solidarität und internationale Zusammenarbeit. Papst Franziskus wendet sich insbesondere gegen nationale Abschottung und regt an, über eine Ethik der internationalen Beziehungen nachzudenken. Hier sieht der Papst die Christen in der Verantwortung, keine neuen Mauern zu errichten und daran zu arbeiten, bestehende Hindernisse einzureißen. Geschwisterlichkeit ist für Papst Franziskus eine „Liebe, die alle politischen und räumlichen Grenzen übersteigt“.
Enzyklika Fratelli tutti von Papst Franziskus über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft ...
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/verlautbarungen-apostolischen-stuhls/enzyklika-fratelli-tutti-papst-franziskus-geschwisterlichkeit-soziale-freundschaft.html?dl_media=34276

Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen: Auf dem Weg aus der Krise. Beobachtungen und Orientierungen. 4. Dezember 2009.
Stellungnahme einer von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz berufenen Arbeitsgruppe zur Finanzund Wirtschaftskrise
Die Stellungnahme der von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz beauftragten Arbeitsgruppe benennt Kernprobleme, die in der Krise sichtbar wurden, und versucht, Lehren zu ziehen, die aus heutiger Sicht hinreichend verlässlich für die zukünftige Entwicklung sind.
Die Krise verpflichtet uns, unseren Weg neu zu planen, uns neue Regeln zu geben und neue Einsatzformen zu finden, auf positive Erfahrungen zuzusteuern und die negativen zu verwerfen.'' Mit diesen Worten der Enzyklika CARITAS IN VERITATE fordert Papst Benedikt XVI. auf, die gegenwärtigen Schwierigkeiten der Finanzund Wirtschaftskrise in Angriff zu nehmen. Denn die Auswirkungen der Finanzkrise und der internationale Wirtschaftseinbruch stellen uns langfristig vor große Aufgaben, nicht nur hinsichtlich der Stabilität und Effizienz des Wirtschaftssystems, sondern vor allem mit Blick auf das Wohl der Menschen. Gesucht wird ein Weg aus der Krise, der Schaden begrenzt, weiteren Fehlentwicklungen vorbeugt, Konsequenzen aus den Fehlern von heute zieht und die Folgen der Krise nicht auf die nächsten Generationen abwälzt.
: Auf dem Weg aus der Krise :

Berufen zur caritas . . .
Caritas ist empfangene und geschenkte Liebe …
Als Empfänger der Liebe Gottes sind die Menschen eingesetzt, Träger der Nächstenliebe zu sein, und dazu berufen, selbst Werkzeuge der Gnade zu werden, um die Liebe Gottes zu verbreiten und Netze der Nächstenliebe zu knüpfen.''
Diese Worte von Papst Benedikt XVI. in der Enzyklika CARITAS IN VERITATE (Nr. 5) enthalten den Kern des caritativen Auftrages Gottes durch Jesus Christus an seine Kirche und jeden Christen.
Zehn Jahre nach ihrem letzten umfassenden Wort zum Thema :
''Caritas als Lebensvollzug der Kirche und als verbandliches Engagement in Kirche und Gesellschaft'' ( Die deutschen Bischöfe Nr. 64, Bonn 1999 ) sind die Enzyklika DEUS CARITAS EST und deren Impulse für das kirchliche Leben in Deutschland die zentralen Anlässe für die deutschen Bischöfe, sich erneut an alle caritativ Engagierten im Raum der katholischen Kirche zu wenden.
Das caritative Engagement ist im Zentrum des christlichen Glaubens verankert. Das Wort ''Berufen zur caritas'' entfaltet diese Gewissheit erneut mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in der deutschen Caritas.
: Berufen zur Caritas :
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/die-deutschen-bischoefe/hirtenschreiben-erklaerungen/berufen-caritas.html?dl_media=12308

https://www.dbk-shop.de/de/search?page=search&page_action=query&desc=on&sdesc=on&keywords=Umwelt
https://www.dbk-shop.de/de/search?page=search&page_action=query&desc=on&sdesc=on&keywords=Schöpfung
https://www.dbk-shop.de/de/search?page=search&page_action=query&desc=on&sdesc=on&keywords=Klima

: Z B :

Hier auch etwas von 1980 . . .
: Zukunft der Schöpfung Zukunft der Menschheit :
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/die-deutschen-bischoefe/hirtenschreiben-erklaerungen/zukunft-schoepfung-zukunft-menschheit.html?dl_media=12239
Das ist dann von 1998 . . .
Von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ...
: Handeln für die Zukunft der Schöpfung :
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/die-deutschen-bischoefe/kommissionen/handeln-zukunft-schoepfung.html?dl_media=12317
Und auch etwas noch von 2021 . . .
: Vom Wert der Vielfalt. Biodiversität als Bewährungsprobe der Schöpfungsverantwortung :
Biodiversität umfasst die Vielfalt der Tierund Pflanzenarten, der genetischen Ressourcen und der Ökosysteme auf der Erde. Der Expertentext thematisiert die dramatischen Verluste im Bereich der Biodiversität und deren Auswirkungen. Dieser Verlust zählt neben dem Klimawandel als größte ökologische Herausforderung und scheint auch das Risiko von globalen Gesundheitsgefährdungen zu erhöhen. Auf Grundlage von biologischen, ökonomischen, philosophischen und theologischen Überlegungen wird in diesem Expertentext das Verhältnis des Menschen zur Natur beleuchtet und insbesondere für eine neue Wertschätzung der Natur und Biodiversität geworben. Der Text in der Verantwortung der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen bietet außerdem konkrete Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Situation: Dazu zählen Überlegungen zu einer Umorientierung der Landwirtschaft und zu einer nachhaltigeren Ausrichtung der Landnutzung sowie der Ernährung. Reflexionen zum eigenen Handeln der Kirche sowie zu ihrer Rolle als zivilgesellschaftliche Impulsgeberin für Dialog schließen das Dokument ab.
https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/vom-wert-vielfalt-biodiversitaet-bewaehrungsprobe-schoepfungsverantwortung.html?dl_media=34500

Und auch etwas von der Evangelische Kirche in Deutschland ...
: Verantwortung wahrnehmen für die Schöpfung :
https://www.ekd.de/23006.htm

Auch schon ein bisschen älter . . .
Und viel getan hat sich da ja nun wirklich nichts !


[ D:\_000\000_C\KIRCHE\KRITIK\Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben ]

Unter Service finden sich auch "Shareables und Plakate" ...
Ja wirklich !
Hier findest du Shareables in den unterschiedlichen Formaten und die Plakatmotive.
https://www.ekd.de/klimagerechtigkeit-materialien-72177.htm

https://www.ekd.de/Publikationen-der-EKD-14936.htm
https://www.ekd.de/Portalsuche-276.htm?q=Umwelt
https://www.ekd.de/Portalsuche-276.htm?q=Schöpfung
https://www.ekd.de/Portalsuche-276.htm?q=Klima

+ + +
https://material.rpi-virtuell.de/facettierte-suche/?fwp_suche=umwelt&fwp_per_page=30
+ + +

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) setzt sich dafür ein, dass die Menschheit Wege findet, innerhalb der ökologischen und sozialen Grenzen unseres Planeten zu leben und den Klimawandel aufzuhalten.
Sie tut dies aus Verantwortung gegenüber allen, die besonders unter dem Klimawandel leiden, obwohl sie am wenigsten dazu beitragen, und auch aus Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Als Christinnen und Christen treten wir auch für die Achtung und Erhaltung allen nichtmenschlichen Lebens ein, von dem wir abhängig sind und das wie auch der Mensch von Gott geschaffen ist und unter seiner Segenszusage steht.
Daher versuchen die evangelischen Landeskirchen und die EKD auch im eigenen Einflussbereich ihr Handeln im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit kontinuierlich zu verbessern, um damit ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele und der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu leisten. Hier ist noch viel zu tun.

Oooh ja.
Wenn ihr kleinen Menschenkinder so weiter macht wird euch das auch in aller Eindrücklichkeit und Deutlichkeit natürlich richtig 'nachhaltig' vermittelt werden !



  • Gesellschaftsordnung
  • Kommunistisches Manifest
  • Klassischer Liberalismus
  • Neoliberalismus
  • Civil society (Pluralistische Gesellschaft)
  • Katholische Soziallehre
  • Idealtypische Wirtschaftsordnungen
  • Freie Marktwirtschaft
  • Zentralgeleitete Planwirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft)
  • Markt als Entdeckungsverfahren
  • Realtypische Wirtschaftsordnungen
  • Soziale Marktwirtschaft
  • Sozialistische Marktwirtschaft
  • Neomerkantilismus
  • Sozialistische Planwirtschaft
  • Ordoliberalismus

Welche grundsätzlichen Arten von Gesellschaftsordnungen gibt es ? + !
Man unterscheidet grundsätzlich individualistische Gesellschaftsordnungen, die durch den Vorrang der Freiheit des Einzelnen vor den Gruppeninteressen geprägt sind und in denen der Staat nur Rahmenbedingungen, z.B. für die Wirtschaft, setzt, und kollektivistische Gesellschaftsordnungen, in denen die Gruppeninteressen Vorrang vor der Freiheit des Einzelnen haben und in denen der Staat direkt in wichtige Abläufe, insbesondere ins Wirtschaftsleben, eingreift.
Was versteht man unter einer "civil society" ? + !
Unter einer "civil society" oder "pluralistischen Gesellschaft" versteht man eine postindustrielle Gesellschaftsordnung, die durch eine Vielzahl demokratisch ausgerichteter Interessengruppen und Organisationen sowie durch die Familie als gesellschaftlicher Keimzelle gekennzeichnet ist. Diese Gesellschaftsordnung ist grundsätzlich individualistisch orientiert, beruht aber auf einem Ausgleich zwischen Einzelund Gruppeninteressen.
Wie kann man das "Kommunistischen Manifests" charakterisieren ? + !
Das "Kommunistische Manifest" wurde 1848 von Karl Marx und Friedrich Engels veröffentlicht. Es forderte die Machtübernahme durch Klassenkampf vom Bürgertum (der "Bourgeoisie") durch das Proletariat als neuer herrschender Klasse, die Enteignung des Produktivkapitals, die Abschaffung des Erbrechts, die Errichtung von Agrarfabriken, die Verstaatlichung der Wirtschaft und die staatliche Erziehung aller Kinder. Schließlich sollte an die Stelle einer Gesellschaft mit Klassengegensätzen die klassenlose kommunistische Gesellschaft treten.
Welches Gesellschaftsbild hat die Katholische Soziallehre ? + !
Die Katholische Soziallehre vertritt ein Gesellschaftsbild, das ausgehend von mehreren päpstlichen Enzykliken, v.a. "Rerum novarum" (Papst Leo XIII., 1891), "Quadragesiomo anno" (Papst Pius XI., 1931), "Mater et magistra" (Papst Johannes XXXIII., 1961) und "Laborem exercens" (Papst Johannes Paul II., 1981) die Grundwerte der Individualität der Persönlichkeit bei gleichzeitiger Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl, der Solidarität und der Subsidiarität betont.
Was versteht man unter "klassischem Liberalismus" ? + !
"Klassischer Liberalismus" ist die Idee einer extrem individualistischen Gesellschaftsordnung, in der die Freiheit des Einzelnen sehr stark betont wird und sich der Staat auf wenige Aufgaben, die nur von ihm wahrgenommen werden könne, z.B. die Garantie der Sicherheit, beschränkt. Die moderne Form des klassischen Liberalismus ist der "Neoliberalismus".
Und genau darum geht es hier letztendlich ! Diese "Ausübung einer Religion und Glaubensüberzeugung" im Widerstreit zu Menschlichkeit und dem Leben allgemein !
Welche "idealtypischen Wirtschaftsordnungen" gibt es ? + !
Idealtypische Wirtschaftsordnungen sind die auf dem klassischen Liberalismus beruhende "freie Marktwirtschaft" und die auf dem Kollektivismus beruhende "zentralgeleitete Planwirtschaft" ("Zentralverwaltungswirtschaft"). Idealtypische Wirtschaftsordnungen kommen in der Praxis nicht vor, eignen sich aber als Orientierungspunkte der systematischen Einordnung realer Wirtschaftsordnungen.
Beispiele für "realtypische Wirtschaftsordnungen" . . .
Realtypische Wirtschaftsordnungen sind generalisierte Typen von realen Wirtschaftsordnungen, z.B. die "Soziale Marktwirtschaft", "Sozialistische Marktwirtschaft", "Neomerkantilismus" und "Sozialistische Planwirtschaft".
Was versteht man unter "freier Marktwirtschaft" ? + !
Unter "freier Marktwirtschaft" versteht man eine idealtypische Wirtschaftsordnung mit dezentraler Planung durch die Produzenten und die Konsumenten, Privateigentum an den Produktionsmitteln, freier Unternehmensgründung, freiem Arbeitsmarkt, Vertragsfreiheit, der Koordinierung der Einzelpläne durch die Signalfunktion der Marktpreise, Belohnung wirtschaftlicher Leistung durch Gewinn bzw. Sanktionierung von Fehlleistungen durch Verlust (bis zum Konkurs) und der sehr zurückhaltenden Setzung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen durch den Staat.
Was versteht man unter "zentralgeleiteter Planwirtschaft" ? + !
Unter "zentralgeleiteter Planwirtschaft" ("Zentralverwaltungswirtschaft") versteht man eine idealtypische Wirtschaftsordnung mit zentraler Planung durch den Staat, staatlichem Eigentum an den Produktionsmitteln, staatlich geregeltem Arbeitsmarkt, Fehlen von Vertragsfreiheit, Koordinierung der Einzelpläne der Produzenten und der Konsumenten durch die staatliche Planungsbehörde, Belohnung plangerechter Leistungen v.a. durch Prämien, Titel und Orden, Sanktionierung von Fehlleistungen gegenüber dem Plan durch Kontrolle und totalem Staatseingriff in die Wirtschaft.
Was versteht man unter "Ordoliberalismus" ? + !
"Ordoliberalismus" ist ein von Prof. Dr. Walter Eucken (1891 1950) entwickeltes wirtschaftspolitisches System, das grundsätzlich auf der freien Marktwirtschaft (somit einem funktionsfähigen Preissystem bei vollständiger Konkurrenz) beruht sowie eine Währungspolitik mit dem Ziel der Stabilisierung des Geldwertes, die innere und äußere Öffnung der Märkte, die Sicherung des Privateigentums, Vertragsfreiheit, eine möglichst universale Haftung für die Produzenten, Konstanz der Wirtschaftspolitik, eine aktive Wettbewerbspolitik und die Korrektur der primären (= vom Markt verursachten) Einkommensverteilung nach sozialen Gesichtspunkten vorsieht. Der Ordoliberalismus hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft.
Was versteht man unter "Sozialer Marktwirtschaft" ? + !
Unter "Sozialer Marktwirtschaft" versteht man eine realtypische Wirtschaftsordnung, die eine praktische Anwendungsform des Idealtypus "freie Marktwirtschaft" ist. Hauptinhalt ist auf der Basis des Privateigentums und der freien Konkurrenz die Chancengleichheit der Bürger, abgesichert durch eine restriktive Wettbewerbspolitik, eine intensive Bildungspolitik, eine stabilisierende Wirtschaftspolitik und eine zurückhaltende Korrektur der Einkommensverteilung durch den Staat (sekundäre Einkommensverteilung). Die Soziale Marktwirtschaft wurde wesentlich vom Ordoliberalismus beeinflusst.
Was versteht man unter "Sozialistischer Marktwirtschaft" ? + !
Sozialistische Marktwirtschaft ist die realtypische Wirtschaftsordnung des demokratischen Sozialismus. Sie beruht grundsätzlich auf der freien Marktwirtschaft und ihrer Verteidigung durch die Wettbewerbspolitik, betont aber stärker als die Soziale Marktwirtschaft den Ausgleich der Einkommen und damit auch stärker die sekundäre Einkommensverteilung durch den Staat. In der Wirtschaftspolitik liegen die Schwerpunkte auf der Beschäftigungspolitik, dem Konsumentenschutz, der stabilisierenden Budgetpolitik (ergänzend zur Geldpolitik) und der Sozialpolitik. Nötigenfalls wird eine Korrektur der Marktprozesse durch einen genossenschaftlichen oder einen verstaatlichten Wirtschaftssektor ("Gemeinwirtschaft") akzeptiert.
Was versteht man unter "Neomerkantilismus" ? + !
"Neomerkantilismus" ist eine realtypische Wirtschaftsordnung, die grundsätzlich auf dem Boden der freien Marktwirtschaft steht. Allerdings wird versucht, Wirtschaftszweige, die für den Export von Interesse sind, durch staatliche Maßnahmen (z.B. Subventionen) besonders zu fördern. Die Vertreter des Neomerkantilismus sind der Ansicht, dass der Erfolg asiatischer Volkswirtschaften auf diese Vorgangsweise zurückgeht und dass z.B. die USA ähnliche Methoden anwenden sollten. Neomerkantilismus setzt somit den Glauben an die "Machbarkeit" wettbewerbsstarker Industrien durch gesonderte "Programme" voraus.
Was versteht man unter "Sozialistischer Planwirtschaft" ? + !
Sozialistische Planwirtschaft ist eine realtypische Wirtschaftsordnung, die auf dem totalitären Sozialismus als Vorstufe des marxistisch-leninistischen Kommunismus beruht. Ziel der sozialistischen Planwirtschaft ist somit die revolutionäre Ablöse des Kapitalismus durch den (totalitären) Sozialismus und schließlich den Kommunismus mit einer klassenlosen Gesellschaft. In dieser Gesellschaft sollen die Güter nach dem Bedarf und nicht nach der Leistung des Einzelnen verteilt werden.
Sozialistischen Planwirtschaft ist durch kollektives Eigentum (Staatseigentum, genossenschaftliches Eigentum oder Eigentum gesellschaftlicher Organisationen) an den Produktionsmitteln (mit Ausnahme des Eigentums an den Produktionsmitteln von Kleinstbetrieben) und zentrale Planung des Bedarfs und der Produktion charakterisiert. Im Rahmen der zentralen Planung werden mit Hilfe von "Mengenbilanzen" (über Bedarf und Erfüllbarkeit des Bedarfes durch die Produktion unter Berücksichtigung von Exporten und Importen) "Volkswirtschaftliche Prognosen" (Reichweite 20 bis 30 Jahre, sie dienen als Arbeitsgrundlage), "Langfristige Konzeptionen" (Reichweite 10 bis 15 Jahre, sie dienen als orientierende Festlegungen), "Fünfjahrespläne" (als Gesetz) und "Jahrespläne" (auch als Gesetz) erstellt.


WERTE + WERTIGKEITEN

Grundbegriffe

Inhaltsverzeichnis
1. Wirtschaften und Bedürfnisse
2. Betriebe und Produktion
3. Haushalte und Konsum
4. Staat und Interessenvertretungen


1. Wirtschaften und Bedürfnisse

Wirtschaften bedeutet, menschliche Bedürfnisse in organisierter Form befriedigen. Dadurch soll für den Konsumenten ein Nutzen gestiftet werden.

Neben der Bedürfnisbefriedigung erfüllt die Wirtschaft auch andere Funktionen, z.B. für Arbeitsplätze zu sorgen und den Menschen die Möglichkeit für Lernen an der Praxis, Engagement, Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung zu geben.

Die organisierte Bedürfnisbefriedigung erfolgt durch planende und ausführende Wirtschaftssubjekte in Betrieben, Haushalten sowie im Staat und in ihm verwandten Einrichtungen, z.B. Interessenvertretungen und Sozialversicherungseinrichtungen.

Menschliche Bedürfnisse sind individuelle Wünsche, die auf dem Gefühl eines Mangels, eines unerwünschten Überflusses oder einer gesellschaftlichen Verpflichtung, verbunden mit dem Wunsch, diesen Mangel oder Überfluss zu beseitigen bzw. der Verpflichtung nachzukommen, beruhen.

Die Bedürfnisse haben eine Rangordnung nach ihrer Dringlichkeit. Die dringlichsten Bedürfnisse nennt man Grundbedürfnisse, andere abgeleitete Bedürfnisse. Die Rangordnung der Bedürfnisse ermöglicht den Haushalten erst die Aufstellung eines Konsumplans.

Bedürfnisse sind subjektive Empfindungen. Durch die Konsumplanung der Haushalte werden sie konkretisiert und gesammelt, wodurch sie zum Bedarf werden. Der Bedarf tritt objektiviert auf den Märkten als Nachfrage auf.

Diese Nachfrage wird durch Konsumgüterbetriebe (denen andere Betriebe vorgelagert sind, z.B. Rohstofflieferanten, Investitionsgüterhersteller, Export-, Importund andere Zwischenhändler, zahlreiche andere Dienstleister, etwa Transportbetriebe und Betriebe des Geldund Versicherungswesens) mit Gütern (materiellen und immateriellen Gütern) gedeckt.

Dieser Vorgang, der "Konsum", soll zur Bedürfnisbefriedigung führen, d.h. dem Konsumenten einen individuellen Nutzen vermitteln. Jener Nutzen, der dem Konsumenten durch den gesamten Konsum während einer bestimmten Zeit (z.B. eines Monats) durch den Konsum entsteht, ist der durch seinen Konsum vermittelte "Gesamtnutzen".

Jener zusätzliche Nutzen, der dem Konsumenten durch den Konsum einer einzigen zusätzlichen Einheit eines Gutes (z.B. eines weiteren Glases Bier) entsteht, ist der "Grenznutzen", der ihm durch diesen einzelnen Konsumakt vermittelt wird. Normalerweise nimmt der Grenznutzen mit der Zahl der von einem Gut konsumierten Einheiten ab.

Entsprechend dem Sinken des Grenznutzens sinkt auch der Preis, den der Konsument für eine zusätzliche Einheit des Gutes zu zahlen bereit ist. (Denken Sie an das Sinken der Preise auf einem mit einem bestimmten Gut übersättigten Markt!) Der Preis wird allerdings auch von anderen Marktkräften (z.B. von den Kosten der Anbieter) beeinflusst.

Die Folgende Graphik stellt diese Zusammenhänge dar :

Vom Bedürfnis zur Bedürfnisbefriedigung

Hier auch ein Diagramm und Erklärungen über Nutzen und Grenznutzen !

Nutzen und Grenznutzen

Nutzen und
                  Grenznutzen

Der Gesamtnutzen U in (a) steigt mit dem Konsum, aber er steigt nicht ebenso stark wie der Konsum, was den abnehmenden Grenznutzen signalisiert. Diese Beobachtung hat die Ökonomen früherer Zeiten dazu bewogen, das Gesetz des negativen Nachfrageverlaufs zu formulieren. Die grauen Blöcke zeigen den durch jede neu hinzukommende Einheit bewirkten Zusatznutzen. Die Tatsache, dass der Gesamtnutzen in immer geringerem Maß steigt, wird in (b) durch die abwärts verlaufenden Stufen des Grenznutzens MU dargestellt.
Wenn wir unsere Einheiten immer kleiner machen, werden die Stufen letztlich geglättet ...
Anhand der Abbildung lässt sich leicht erkennen, dass der Gesamtnutzen durch den Konsum einer bestimmten Menge genau der Summe der Grenznutzen bis zu diesem Punkt entspricht.

Grafik und erklärender Text (Auszug) aus:
Paul. A. Samuelson, William D. Nordhaus
Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftsverlag Carl Ueberreuter, Wien/Frankfurt 1998
Seite 107

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2. Betriebe und Produktion

Betriebe sind Organisationseinheiten, die auf Grund eines Produktionsplans durch kombinierten Einsatz von Produktionsfaktoren (Arbeitskraft und Kapital, z.B. in Form von Wissen oder "Knowhow", Maschinen, Software, Computernetzen, Lieferantenund Kundenbeziehungen oder Grund und Boden) Güter produzieren. Der Produktionsplan wird normalerweise so gestaltet, dass das Unternehmen langfristig gesichert ist und das gesetzte Ziel mit möglichst geringen Ressourcen, somit möglichst kostensparend oder "rationell", erreicht wird und bei privatwirtschaftlich orientierten Unternehmen somit auch ein möglichst hoher Gewinn (Überschuss des Ertrages über den Aufwand in einer Periode, z.B. einem Jahr) erzielt wird ("Wirtschaftliches Prinzip").

Produktion (im volkswirtschaftlichen Sinn) ist jede betriebliche Tätigkeit, die ein Gut näher zum Konsumenten bringt. Somit sind auch Dienstleistungen im volkswirtschaftlichen Sinn "Produktion". Herstellung dagegen ist die Produktion materieller Güter. Produktivität ist das Verhältnis zwischen mengenmäßigem Input in die Produktion (z.B. Arbeitsstunden) und mengenmäßigem Output der Produktion (z.B. hergestellte Stückzahl). Sinnvoll ist nur die Messung der Veränderung der Produktivität.

Die Produktivität kann durch Investitionen erhöht werden. Unter Investitionen versteht man die Bereitstellung produzierter Güter, um den Produktionsprozess rationeller oder die produzierten Güter qualitativ höherwertiger zu machen. Investitionen sind für das Wirtschaftswachstum, den Strukturwandel einer Volkswirtschaft und für die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen besonders wichtig. Durch Investition wird sehr oft auch neue Technologie in einen Betrieb transferiert.

Wenn ein Teil der in einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Augenblick vorhandenen materiellen oder finanziellen Mittel für Investitionen verwendet werden, bedeutet das gleichzeitig immer einen (vorläufigen, d.h. bis zum Wirksamwerden der Produktivitätssteigerung eintretenden) Konsumverzicht.

Güter sind Mittel zur direkten oder indirekten (d.h. über die Produktion erfolgenden) Bedürfnisbefriedigung. Produzieren die Betriebe Konsumgüter (Güter für Haushalte), handelt es sich um Konsumgüterbetriebe. Produzieren sie Produktionsgüter (produzierte Güter für Betriebe, die damit andere Güter produzieren, somit Kapital), handelt es sich um Produktionsgüterbetriebe, z.B. im Fall der Produktion von Investitionsgütern (wie Produktionssoftware oder Maschinen) speziell um Investitionsgüterbetriebe. Güter sind entweder materielle Güter (diese kann man angreifen) oder immaterielle Güter (Dienstleistungen). Bei öffentlichen Gütern, die üblicherweise vom Staat zur Verfügung gestellt werden, kann niemand der Nutzung ausgeschlossen werden und verursacht auch die Nutzung des Gutes durch eine zusätzliche Person keine zusätzlichen Kosten. Private Güter sind in ihrer Nutzung auf eine bestimmte Person oder Personengruppe beschränkt. Diese Person oder Personengruppe trägt normalerweise auch die Kosten der Nutzung.

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Betriebe, die selbst einen Produktionsplan erstellen, sind Unternehmen, andere (den Produktionsplan einer übergeordneten Einheit, z.B. einer Unternehmung oder in einer Planwirtschaft einer staatlichen Planungsstelle) ausführende Betriebe ohne Unternehmenseigenschaft (in einer reinen Planwirtschaft gibt es daher keine Unternehmungen).

Betriebe, die exportieren, sind Exportbetriebe (wobei der Verkauf von einem EU-Land in ein anderes wegen des "Binnenmarktes" der EU nicht als Export, sondern als "innergemeinschaftlicher Handel" bezeichnet wird). Betriebe, die unter Einsatz von Hochtechnologie produzieren, sind High-Tech-Betriebe.

Betriebe können auch nach ihrer Größe (etwa gemessen am Umsatz oder an der Zahl der Beschäftigten) in
Klein-, Mittelund Großbetriebe (wobei Kleinund Mittelbetriebe zusammen oft als KMU kleine und mittlere Unternehmen bezeichnet werden), nach ihrer Zugehörigkeit zu einzelnen Wirtschaftssektoren (Primärer Sektor = Urerzeugung, somit Landwirtschaft und Bergbau, Sekundärer Sektor = Produktion materieller Güter, Tertiärer Sektor = Produktion von Dienstleistungen), nach ihrer Zugehörigkeit zu einzelnen Wirtschaftsbereichen, (z.B. Industriebetriebe, Handelsbetriebe, Tourismusbetriebe) oder nach ihrer Zugehörigkeit zu einzelnen Branchen (z.B. Betriebe der Immobilienbranche) eingeteilt werden.

Die folgende Grafik zeigt schematisch die Entwicklung der Beschäftigtenstruktur seit 1980 in "Industrieländern".

Entwicklung der Beschäftigten nach Sektoren
Quelle: Leo Nefiodow, Der fünfte Kondratieff, Gabler, Wiesbaden 1990

Folgen dieser Strukturveränderung für Betriebe und Arbeitskräfte

Betriebe im Wandel

Die folgende Liste zeigt, wie sich die Bedeutung der Produktionsfaktoren für die Betriebe vom traditionellen Unternehmen zum Knowhow-Unternehmen und wiederum zum Netzwerkunternehmen gewandelt hat.

Traditionelles Unternehmen Knowhow-Unternehmen Netzwerk-
unternehmen
Maschine Mensch Human Capial
im Netzwerk
materielles Kapital Knowhow Knowhow
im Netzwerk
Instandhaltung Weiterbildung Wissensmanagement
im Netzwerk
Investition Rekrutierung Ausbau
der Wertschöpfungskette
Desinvestition Ausscheiden Umbau
der Wertschöpfungskette
Güterproduktion Datenproduktion Verknüpfung der Daten
im Netzwerk
Güterfluss Informationsfluss Güterund Datenlogistik
im Netzwerk
Rohmaterial Zeit (time to market) Lieferantenund Kundenbeziehungen

Quellen: Spalte 1 und 2 nach K. E. Sveiby, I. Lloyd, Managing Knowhow; Spalte 3 eigene Überlegungen

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Betriebe organisieren sich zu Kooperationszwecken immer häufiger auch entlang ihrer Wertschöpfungsketten (also mit Vorlieferanten aus dem Bereich der Wirtschaft, aber z.B. auch der Forschung). Dadurch entstehen Cluster. Cluster werden nach dem Schlüsselprodukt, das sie hervorbringen, benannt, z.B. Automobilcluster.

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3. Haushalte und Konsum

Haushalte sind Organisationseinheiten, in denen der Konsum (Verbrauch und Gebrauch) von Gütern (in diesem Fall Konsumgütern, die materielle oder immaterielle Verbrauchsgüter oder Gebrauchsgüter sein können) erfolgt und die den Betrieben gegen Entgelt Produktionsfaktoren zur Verfügung stellen.

Text über den Strategien im Umgang mit Kunden in der "NetEconomy"

Strategien

Machen Sie die Kunden so intelligent, wie Sie selbst es sind.
Die Anstrengung, die eine Firma unternimmt, um sich über den Kunden zu informieren, sollte von genauso intensiven Bemühungen zur Schulung des Kunden begleitet werden. Es ist hart, heutzutage Konsument zu sein. Jede Unterstützung dabei wird durch Loyalität belohnt werden. Wenn Sie Ihren Kunden nicht schulen, wird es jemand anderes tun am wahrscheinlichsten jemand, der nicht einmal ein Konkurrent ist. Beinahe jede Technologie, die zum Kundenvertrieb verwendet wird, wie z. B. Datenerhebungen oder Eins-zu-Eins-Techniken, kann auch Wissen für den Kunden bereitstellen. Niemand interessiert sich für Blödsinn, doch wenn Sie sich an meine Hosengröße erinnern, einen Spielfilm vorschlagen, den alle meine Freunde mochten, oder meine Versicherungsbedürfnisse ermitteln, dann machen Sie mich intelligenter. Die Regel ist einfach: Wer die intelligentesten Kunden hat, gewinnt.

Verbinden Sie Kunden untereinander.
Nichts ist vielen Unternehmen so unheimlich wie die Vorstellung, Gerüchteküchen zu finanzieren, in denen die Kunden miteinander sprechen können. Besonders, wenn es sich um einen wirksamen Ort der Kommunikation handelt. Wie das Web. "Sie meinen", fragen sie zweifelnd, "wir sollten eine Million Dollar für die Entwicklung einer Web-Site ausgeben, in der die Kunden Gerüchte in die Welt setzen und jede Menge Lärm machen können? Wo Beschwerden weitergegeben werden und Unzufriedenheit verbreitet wird?" Ja, das ist richtig. Das ist es, was häufig geschehen wird. "Warum sollten wir unsere Kunden dafür bezahlen, uns zu belästigen", fragen sie, "wenn sie dies auch von alleine tun?" Weil es in der Netzwerkwirtschaft keine mächtigere Kraft als einen Bund verknüpfter Kunden gibt. Sie werden diese schneller schulen, als Sie auf irgendeine andere Weise lernen könnten. Es werden Ihre intelligentesten Kunden sein, und, um es zu wiederholen, wer die intelligentesten Kunden hat, gewinnt.

Erst jüngst vollzog E-Trade, der Pionier des Online-Aktienhandels, den schweren Schritt zur Einrichtung eines Online-Chat-Bereichs für seine Kunden. Andere intelligente Unternehmen werden folgen. Welche Werkzeuge Sie auch immer zur Schaffung von Beziehungen zwischen Ihren Kunden entwickeln, sie werden die Beziehungen zwischen Ihren Kunden und Ihnen stärken. Diese Bemühung kann auch unter der Maxime. "Vorfahrt fürs Netz" gesehen werden.

Wenn alles gleich ist. wählen Sie Technologie. die verbindet.
Einbußen bei der Technologie erlebt man täglich. Ein Gerät oder eine Methode kann nicht zugleich am schnellsten, billigsten, zuverlässigsten, universellsten und kleinsten sein. Um sich auszuzeichnen, muß eine Technologie einige Eigenschaften begünstigen. Fügen Sie zur obigen Aufzählung nun "Verknüpfungsgrad" hinzu. Dieser Aspekt der Technologie gewinnt zunehmend an Bedeutung, die manchmal solche Eigenschaften wie Geschwindigkeit und Preis überschattet. Wenn Sie zweifeln, welche Techologie Sie anschaffen sollen, nehmen Sie das Angebot, das am umfassendsten, häufigsten und auf die vielfältigste Weise verbinden wird. Vermeiden Sie alles, was einer Insel gleicht, ganz gleichgültig, wie bequem ausgestattet die Insel auch ist.

Stellen Sie sich Ihre Kunden als Angestellte vor.
Es ist kein billiger Trick, den Kunden dazu zu bringen, zu machen, was gewöhnlich Angestellte tun. Es ist ein Weg zur Schaffung einer besseren Welt! Ich glaube, jeder würde sein eigenes Auto herstellen, wenn dies leicht und ohne Anstrengung möglich wäre. Das ist es leider nicht. Doch Kunden wollen zumindest auf gewisser Ebene an der Erzeugung dessen, was sie verwenden, beteiligt sein besonders im Falle komplexer Dinge, die sie häufig benutzen. Sie können durch den Besuch einer Fabrik oder durch Zusehen bei der Herstellung ihres Autos oberflächlich beteiligt werden. Oder sie können mittels einer angepassten Liste von Optionen bequem bestellen. Oder sie können dank Netzwerktechnologie in den Prozess einbezogen werden. Vielleicht schicken Sie das Auto übers Band, ungefähr so, wie man ein Paket bei FedEx verfolgt. Intelligente Unternehmen haben schließlich herausgefunden, daß der genaueste Weg zur fehlerfreien Erlangung von Kundeninformationen, wie z. B. einer einfachen Adresse, darin besteht, die Kunden von Anfang an alles selbst eingeben zu lassen. Der Trick wird sein, die Grenzen einer solchen Beteiligung zu finden. Kunden sind weit schwerer loszuwerden als Angestellte! Enge Kunden zu betreuen erfordert mehr Geschick und Feingefühl, als Personal zu leiten. Doch diese erweiterten Beziehungen sind auch leistungsfähiger.

Die Zukunft des Unternehmens scheint häufig die "virtuelle Firma" zu sein das Unternehmen als kleiner Verbund, bei dem wesentliche Funktionen an Subunternehmer ausgelagert sind. Doch gibt es eine alternative Vision des äußersten Ziels das Unternehmen, das nur Kunden beschäftigt. Keine Firma wird dieses Extrem je erreichen, doch die Bahn, die in diese Richtung führt, ist die richtige, und jeder Schritt, der zur Verlagerung der Gewichte auf die Beziehungen mit Kunden unternommen wird, wird sich als Vorteil erweisen.

Quelle:
Kevin Kelly
NetEconomy
Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG, München 2001
S. 191 1993

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Das Entgelt der Betriebe für die Angehörigen der Haushalte, und zwar Löhne für unselbständige Arbeit (einschließlich der Gehälter), Gewinne für selbständige Arbeit und Zinsen oder Mieten rechtlich: Pacht für die Bereitstellung von Kapital ergibt zusammen mit Transferleistungen des Staates (z.B. Arbeitslosengeldern, Pensionszahlungen) das Einkommen der Haushalte. Wird das Entgelt der Haushalte einer Periode nicht vollständig für den Konsum ausgegeben, liegt Sparen der Haushalte vor. Wird mehr als das Einkommen einer Periode für Konsum ausgegeben, liegt "negatives Sparen", nämlich der Verbrauch von Vermögen oder Kreditaufnahme, vor.

Die Haushalte stellen für eine bestimmte Periode, z.B. einen Monat, einen Konsumplan auf. Dabei teilen sie ihr Einkommen so auf ihre Bedürfnisse auf, dass die Basisbedürfnisse auf jeden Fall und die abgeleiteten Bedürfnisse so weit wie möglich und möglichst ausgewogen befriedigt werden können und die Bedürfnisbefriedigung mit dem geringstmöglichen Mitteleinsatz erfolgt ("Wirtschaftliches Prinzip", siehe auch "2. Betriebe und Produktion"!).

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4. Staat und Interessenvertretungen

Unter Staat versteht man in der Volkswirtschaft normalerweise die Gebietskörperschaften Bund, Länder und Gemeinden, die rechtlich gesehen Körperschaften öffentlichen Rechts sind, und staatsnahe ("parastaatliche") Organisationen, wie z.B. die Sozialversicherungsträger. Dazu kommt jedoch im Fall Österreichs als EU-Mitglied seit 1995 auch die Europäische Union, die in einzelnen für die Wirtschaft wichtigen Bereichen (z.B. dem Außenhandel oder dem Verkehr) Regelungsbefugnisse hat.

Der Staat (einschließlich der Sozialversicherungsträger) greift in die Wirtschaft vor allem durch folgende Aktivitäten ein:

  • Vorgabe und Erhaltung der Wirtschaftsordnung (d.h. in der Marktwirtschaft Sicherung eines geordneten und fairen Wettbewerbs, darunter auch Sicherung des Privateigentums)

  • Bereitstellung von materieller und immaterieller Infrastruktur (in der Form öffentlicher Güter). In diesem Bereich tritt der Staat massiv als Käufer von materiellen Gütern und Dienstleistungen auf. Deshalb spielt die öffentliche Vergabe von Staatsaufträgen (öffentliches Vergabewesen) für die Wirtschaft eine besondere Rolle.

  • Durchführung der Wirtschaftspolitik, um die Wirtschaft konjunkturell zu stabilisieren (Konjunkturpolitik) und Strukturveränderungen zu erleichtern (Strukturpolitik)

  • Sicherung der sozialen Gerechtigkeit (z.B. der Chancengleichheit) durch Umverteilung des Volkseinkommens (Herstellung der "sekundären Einkommensverteilung" aus der durch das Marktgeschehen verursachten "primären Einkommensverteilung") mit Hilfe von Abgaben (Steuern und Gebühren) und Sozialversicherungsbeiträgen bzw. Transferzahlungen an die Bürger (z.B. Krankengelder, Arbeitslosengelder, Pensionen) und Subventionen (etwa an Bildungseinrichtungen und an Betriebe).

Die Interessenvertretungen erbringen jeweils für ihre Mitglieder folgende Dienstleistungen:

  • Vertretung der gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder, z.B. Entwurf von Gesetzesvorschlägen, Lobbying, Durchführung von regionalen oder technologieorientierten Entwicklungsprojekten, im Fall der Wirtschaftskammern Österreichs bzw. des Österreichischen Gewerkschaftsbunds: Führung von Kollektivvertragsverhandlungen zwischen den einzelnen Fachverbänden und den Fachgewerkschaften

  • Service, z.B. berufsorientierte Ausund Weiterbildung, Information und Beratung, z.B. im Fall der Wirtschaftskammern Österreichs Betreuung von Unternehmen, die Außenhandel betreiben (wollen) durch die Außenhandelsstellen

  • Durchführung vom Staat übertragener Aufgaben, z.B. im Fall der Wirtschaftskammern Österreichs die Führung der Mitgliederstatistik oder die Durchführung des Lehrlingswesens

oben

Es gibt gesetzliche und freiwillige Interessenvertretungen. Die gesetzlichen Interessenvertretungen beruhen jeweils auf einem Gesetz, z.B. dem Wirtschaftskammergesetz ( ein Bundesgesetz), dem Arbeiterkammergesetz (ein Bundesgesetz), den Landwirtschaftskammergesetzen (Landesgesetze, da Landwirtschaft Landesangelegenheit ist). In diesen Gesetzen sind die Aufgaben der betreffenden Interessenvertretungen und eine Pflichtmitgliedschaft, die vor allem die Stärke dieser Interessenvertretungen im Auftreten gegenüber dem Staat sichern soll, festgelegt. Die gesetzlichen Interessenvertetungen sind Körperschaften öffentlichen Rechts.

Freiwillige Interessenvertretungen (z.B. die Industriellenvereinigung und der Österreichische Gewerkschaftsbund) beruhen nicht auf einem Gesetz und haben daher auch keine Pflichtmitgliedschaft. Sie haben die Rechtsform von Vereinen.

Unter Sozialpartnerschaft versteht man das freiwillige Zusammenwirken der Interessenvertretungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in einer Form, die sich an gemeinsamen volkswirtschaftlichen Zielen (z.B. Wirtschaftswachstum, Vermeidung von Inflation, Vermeidung von Arbeitslosigkeit) orientiert. Dies ist vielfach nur durch Kompromisse (etwa bei Kollektivvertragsverhandlungen) erreichbar, vermeidet aber weitgehend Kampfmaßnahmen, z.B. Streiks.

Während die großen Interessenvertretungen früher mitunter primär eine "Verteilungspartnerschaft" betrieben und als "Nebenregierung" auftraten, bemühen sie sich heute vor allem um eine "Zukunftspartnerschaft" oder "Standortpartnerschaft", d.h. um eine gemeinsame Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschland durch strukturpolitische Aktionen, bei denen sie miteinander und mit staatlichen Stellen (auf Bundes-, Landesund Gemeindeebene) kooperieren.

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Wirtschaftsordnung

Inhaltsverzeichnis
1. Wirtschaftsordnung und Gesellschaft
2. Idealtypische Wirtschaftsordnungen
3. Realtypische Wirtschaftsordnungen
4. Ordoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft

Hier auch ein dazu passender Englischer Text mit Erläuterungen !


1. Wirtschaftsordnung und Gesellschaft

Die Wirtschaft ist ein Teil der Gesellschaft. Aus diesem Grund kann die Wirtschaftsordnung nicht von der Gesellschaftsordnung getrennt werden.

Jede Gesellschaftsordnung ist von Grundwerten, die mehr oder weniger verwirklicht sein können, wie z.B. Freiheit oder Abhängigkeit, Gleichheit oder Ungleichheit, Rechtsstaatlichkeit oder Willkür, schrankenloser Individualismus oder Solidarität mit Schwächeren, geprägt. Gesellschaftsordnungen lassen sich nicht einfach durch Gesetze schaffen. Sie beruhen vielmehr auf langen und relativ langsamen Entwicklungsprozessen kultureller Art.

Dementsprechend gab es in der Geschichte eine Vielzahl von Gesellschaftsordnungen mit unterschiedlichen Merkmalen, wie etwa Stammesgesellschaften, Feudalgesellschaften, sozialistische Gesellschaften (die sich auf den Übergang zum Kommunismus vorbereiteten) und kapitalistische Gesellschaften.

Teilweise hier das Kommunistische Manifest von 1848 !

Text über "Ungleichheit" von Lester C. Thurow !

Versucht man, Gesellschaftsordnungen zu gliedern, kann man zwei wenn auch idealisierte Grundtypen unterscheiden:

Individualistische Gesellschaftsordnung Freiheit des Einzelnen vor Gruppeninteressen
Vorrang für Privatinitiativen
Persönliche Gleichberechtigung
Verteilung der Ergebnisse nach Leistung
Staat setzt nur Rahmenbedingungen
Privateigentum an Produktionsmitteln
Freie Marktwirtschaft
Kollektivistische Gesellschaftsordnung Gruppeninteressen vor Freiheit des Einzelnen
Vorrang für staatliche Initiativen
Klassenkampf (Ziel: klassenlose Gesellschaft)
Gleichheit in der Verteilung der Ergebnisse
Dominierende Rolle des Staates
Kein Privateigentum an Produktionsmitteln
Zentralgeleitete Planwirtschaft

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Die heute real bestehenden westlichen Gesellschaftsordnungen wurden wesentlich von den Philosophen des klassischen Liberalismus beeinflusst. Zu diesen gehören Adam Smith, John Stuart Mill und die Österreicher (bzw. späteren Auslandsösterreicher) Ludwig von Mises und der Nobelpreisträger Friedrich A. von Hayek.

Text über die Ideen von Friedrich A. Hayek !

Im Westen dominiert heute die postindustrielle "civil society" ("Pluralistische Gesellschaft"), die durch eine Vielzahl demokratisch ausgerichteter Interessengruppen und Organisationen sowie durch die Familie als gesellschaftlicher Keimzelle gekennzeichnet ist. Diese Gesellschaftsordnung ist zwar grundsätzlich individualistisch orientiert, beruht aber auf einem Ausgleich zwischen Einzelund Gruppeninteressen.

"Law, contract, and economic rationality provide a necessary but not sufficient basis for both the stability and prosperity of postindustrial societies; they must as well be leavened with reciprocity, moral, obligation, duty toward community, and trust, which are based in habit rather than rational calculation. The latter are not anachronisms in a modern society but rather the sine qua non of the latter's succes."
Francis Fukuyama, Trust, S. 11; Penguin Books, London 1996

Die Katholische Soziallehre, die zu einem großen Teil auf päpstliche Enzyklen zurückgeht, vertritt eine ähnliche wenn auch christlich fundierte Position. Für sie spielen Individualität der Persönlichkeit bei gleichzeitiger Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl, Solidarität und Subsidiarität eine besondere Rolle.

Text über die Prinzipien der Katholische Soziallehre !

Auszug aus "Mater et magistra" von Papst Johannes XXXIII.

Hier auch einige Volltexte von Enzykliken


Rerum novarum (Papst Leo XIII., 1891)
Quadragesimo anno (Papst Pius XI., 1931)
Mater et magistra (Papst Johannes XXXIII., 1961)
Laborem exercens (Papst Johannes Paul II., 1981)

Die Gesellschaftsordnung determiniert auch die Wirtschaftsordnung und die Wirtschaftsordnung hat eine Rückwirkung auf die Gesellschaftsordnung. Eine Marktwirtschaft erfordert Entscheidungsund Handlungsfreiheit für die Wirtschaftssubjekte sowie eine Entlohnung der wirtschaftlichen Aktivitäten nach Leistung und ist daher nur mit einer individualistischen Gesellschaftsordnung verträglich.

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2. Idealtypische Wirtschaftsordnungen

Wirtschaftsordnungen sind durch die herrschende Gesellschaftsordnung und damit durch die verschiedensten kulturellen Entwicklungen geprägt. Idealtypische Wirtschaftsordnungen kommen deshalb in der Praxis nicht vor. Dennoch ist es notwendig, solche Wirtschaftsordnungen zu definieren, um die Grundsätze des Funktionierens von Wirtschaftsordnungen darzustellen.

Die Grundfrage jeder Wirtschaftsordnung ist die Abstimmung der Produktion mit den Bedürfnissen der Konsumenten unter der Voraussetzung der Knappheit der Produktionsmittel. Diese Abstimmung kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: Über den Markt oder über zentrale Pläne.

Dementsprechend gibt es zwei Arten von idealtypischen Wirtschaftssystemen, nämlich die "freie Marktwirtschaft" und die "zentralgeleitete Planwirtschaft (auch "Zentralverwaltungswirtschaft"). Die wesentlichen Eigenschaften dieser idealtypischen Systeme werden in der folgenden Tabelle dargestellt:

Freie Marktwirtschaft
  • Dezentrale Planung durch die Produzenten und die Konsumenten
  • Privateigentum an Produktionsmitteln, freie Unternehmensgründung
  • Freier Arbeitsmarkt, Vertragsfreiheit
  • Koordinierung der Einzelpläne durch die Signalfunktion der Marktpreise
  • Belohnung wirtschaftlicher Leistungen durch Gewinn
  • Sanktionierung von Fehlleistungen durch Verlust (bis zum Konkurs)
  • Setzung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch den Staat
zentralgeleitete Planwirtschaft
(Zentralverwalungswirtschaft)
  • Zentrale Planung durch den Staat
  • Staatliches Eigentum an Produktionsmitteln
  • Staatlich geregelter Arbeitsmarkt, keine Vertragsfreiheit
  • Koordinierung der Einzelpläne durch die Planungsbehörde
  • Belohnung plangerechter Leistungen durch Prämien, Titel und Orden
  • Sanktionierung von Fehlleistungen gegenüber dem Plan durch Kontrolle
  • Totaler Staatseingriff in die Wirtschaft
 

In der idealtypischen Konstruktion der freien Marktwirtschaft übernimmt der Staat nur Aufgaben zum Schutz der Bürger (z.B. die Landesverteidigung), greift aber nicht ins Wirtschaftsleben ein. In der zentralgeleiteten Planwirtschaft wird das Wirtschaftsgeschehen inhaltlich völlig vom Staat determiniert.

Sowohl in der freien Marktwirtschaft als auch in der zentralgeleiteten Planwirtschaft wird geplant. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass in der freien Marktwirtschaft von den Wirtschaftssubjekten dezentral und ohne Staatseingriffe geplant wird und die gesamtwirtschaftliche Koordination durch den Zusammenhang der Märkte hergestellt wird, während in der zentralgeleiteten Planwirtschaft der Staat, wenn auch auf Grund einer detaillierten Wirtschaftsstatistik und in Abstimmung mit den Branchen und Regionsvertretern, einen verbindlichen Wirtschaftsplan (bestehend aus vielen Teilplänen) aufstellt.

Märkte sind nicht statisch (im Sinne eines andauernden "Marktgleichgewichtes"), sondern dynamisch, d.h. es werden von Unternehmen unter Risiko Vorstöße, z.B. mit neuen Produkten, unternommen, die erfolgreich oder erfolglos (oder in der Mitte zwischen diesen Extremen liegend) sein können. Erfolglose Versuche, auf den Märkten Gewinn zu machen, werden immer wieder revidiert. Somit ist der Markt ein Entdeckungsverfahren, d.h. man weiß erst im Nachhinein, ob man erfolgreich war.

Graphik über die Koordinationsfunktion der Märkte

Die Koordinationsfunktion der Märkte

In der Wirtschaft (sowohl im regionalen, nationalen und internationalen Zusammenhang) gibt es Haushalte, die Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital, Boden) anbieten und Konsumgüter nachfragen, Unternehmer (z.B. gegliedert in Produktionsgüterbetriebe und Konsumgüterbetriebe), die Produktionsgüter oder Konsumgüter anbieten und nachfragen, wodurch sich zwischen ihnen jeweils Märkte herausbilden. Dieser Sachverhalt kann vereinfachend wie folgt dargestellt werden:

Koordinationsfuktion der Märkte

Auf den verschiedenen Märkten bilden sich durch Angebot und Nachfrage die Güterpreise. Diese Preise haben insofern Signalfunktion, als sie die Knappheitsverhältnisse auf den Märkten widerspiegeln. Z.B. drücken höhere Preise eine höhere Knappheit aus und regen zur Mehrproduktion (entweder in bestehenden Betrieben oder durch Neugründungen) an.

Die Haushalte und die Betriebe vergleichen jeweils auch die Preise, zu denen sie Güter kaufen können, mit den Preisen, zu denen sie Güter verkaufen können. Ergibt sich daraus (zumindest längerfristig) ein Gewinn, kommen Geschäfte zustande. Kommen keine Geschäfte zustande, werden die Wirtschaftspläne revidiert. Durch die Preisvergleiche über die Märkte hinweg, d.h. den Vergleich zwischen erzielbaren Einnahmen und notwendigen Ausgaben, wird die Gesamtkoordination der Wirtschaft hergestellt.

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Beispiel über die Signalwirkung der Preise

Die Signalwirkung der Preise

Normalerweise steigt auf einem Markt bei steigendem Preis das Angebot eines Gutes (sofern alle anderen Einflussgrößen, wie z.B. Präferenzen der Käufer, Preise von Ersatzgütern und Einkommen der Käufer, gleich bleiben), während die Nachfrage sinkt.

In einem schematisierten Beispiel gestalten sich z.B. Angebot und Nachfrage in Abhängigkeit vom Preis wie folgt:

Preis 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Angebot 100 110 120 130 140 150 160 170 180 190 200
Nachfrage 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100

In einer Graphik hat dieser Sachverhalt folgendes Aussehen:

Koordinationsfuktion der Märkte

Wäre der Preis für das Gut z.B. 12 Euro, würde die Nachfrage das Angebot weit übertreffen. Nur ein Teil der Nachfrage (nämlich 120 Einheiten von nachgefragten 180 Einheiten) kann befriedigt werden. Die Anbieter stellen auf dem Markt fest, dass Spielraum für Preisund Mengenerhöhungen vorhanden ist. Die Nachfrager stellen fest, dass ihre Preisvorstellungen zu niedrig sind, um die gesamte Nachfrage zu befriedigen.

Wäre der Preis 18 Euro, würde ein Teil des Angebotes, nämlich 60 von den angebotenen 180 Einheiten, nicht verkauft werden können. Die Anbieter stellen fest, dass sie zu viel anbieten und deshalb den Preis und die angebotene Menge senken müssen. Die Nachfrager stellen fest, dass ihre so zu hoch sind, so dass ein Überangebot entsteht und sie mit Preissenkungen rechnen können.

Durch die Preisund Mengenanpassungen, die so ausgelöst werden, stellt sich ein Preis ein, bei dem sowohl die Vorstellungen der Anbieter als auch die Vorstellungen der Nachfrager über eine Preis-Mengen-Kombination erfüllt sind. Dieser Punkt ("Gleichgewichtspreis" und "Gleichgewichtsmenge") liegt bei einem Preis von 15 Euro und 150 Mengeneinheiten.

Dieses Gleichgewicht ist allerdings nicht stabil, da es durch zahlreiche Ereignisse, wie Veränderungen der Preis-Mengen-Vorstellungen der Käufer, Veränderungen der Produktionskosten, eine Veränderung der Einkommen oder eine Veränderung des Preises eines alternativen Produktes gestört werden kann. Graphisch bedeutet das eine Verschiebung der Angebotsoder der Nachfragekurve oder beider. Dann treten neue Anpassungsprozesse in Richtung auf ein neues kurzfristiges Gleichgewicht ein.

Insgesamt erfüllt der Preis auf diesem Markt eine wichtige Informationsfunktion für die Anbieter und die Nachfrager, indem er das herrschende Knappheitsverhältnis anzeigt, und eine Koordinierungsfunktion für Angebot und Nachfrage.

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3. Realtypische Wirtschaftsordnungen

Die "idealtypischen Wirtschaftsordnungen" sind theoretische Extreme. In der Realität gibt es eine Vielzahl von Wirtschaftsordnungen. Man muss diese Wirtschaftsordnungen wieder typisieren (und damit ein Stück von der Realität entfernen), um eine begriffliche Ordnung zu schaffen. Deshalb ist hier von "realtypischen Wirtschaftsordnungen" die Rede.

Alle realen und realtypischen Wirtschaftsordnungen sind Mischungen ("mixed economies") einerseits zwischen beiden Extrempolen freie Marktwirtschaft und zentralgeleitete Planwirtschaft, andererseits aber auch mit Voraussetzungen, die sich aus der herrschenden Gesellschaftsordnung und der historischen Situation ergeben. Z.B. spielen die vorhandenen Institutionen, wie etwa die Parteien und die Interessenvertretungen, und die historisch vorhandenen Wirtschaftsstrukturen, wie etwa bestehende Monopole, eine Rolle.
Man kann dies mit folgender Graphik zum Ausdruck bringen :

mixed
                    economies

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Versucht man, einigen für europäische Länder jetzt oder in der jüngsten Vergangenheit charakteristischen realtypische Wirtschaftsordnungen in einer Graphik einen Standort jeweils zwischen den Extremen "individualistische Gesellschaftsordnung" und "kollektivistische Gesellschaftsordnung" bzw. "freie Marktwirtschaft" und "zentralgeleitete Planwirtschaft" zuzuweisen, kommt man ohne einen Anspruch auf Exaktheit oder absolute Richtigkeit erheben zu können beispielsweise zu folgendem Ergebnis :